Münchner Luchse halten gegen Inzell 34 Minuten sehr gut mit – eine Fehlentscheidung bricht den Kampfgeist – am Ende steht ein 1-10 gegen faire Gäste

Die Münchner Luchse traten erstmals mit den beiden Neuzugängen Johannes Hofmeister (zuletzt inanktiv) und Bastian Cammann (zuletzt Weserstars Bremen) gegen den DEC Frillensee/Inzell an, und man wusste, dass es sicherlich kein einfaches Unterfangen wird, eine klare Heimniederlage zu verhindern.

 

Zunächst gab es für den Autor dieser Zeilen die erfreuliche Überraschung, dass die Gäste einen 15 Personen starken Anhang in Vereinsfarben mitbrachten, der sich auch lautstark bemerkbar machte. Das gab es zuletzt vor rund 30 Jahren, als es von dort sogar ein Mitglied im VDEFC e. V. gab. Eine Gruppierung die im Eishockey durchaus den Namen „Oldschool“ verdient hat. Zusätzlich sei auch erwähnt, dass die Inzeller Fans mit einem großen Foto nochmal an den verstorbenen Elisa Hütter erinnerten.

elias

 

Dass der Landesligaabsteiger als Favorit in das Spiel geht, war allen klar, und das 0:1 in der 5. Minute bestätigte nicht nur die Befürchtungen, sondern in den nächsten Minuten zeigten die Inzeller, dass sie eine frühe Entscheidung herbeiführen wollen, sicher im Zuspiel und schnell auf den Kufen wollten sie dem Schlachtruf ihres Fanclub „Eini, eini, eini mit da Scheibn“ folgen.

Dabei war das 0-1 relativ glücklich, in der Inzeller Drangperiode kam ein Rückpass vom Bullypunkt über ca. 5 Meter, der mit einem Schlagschuss vollendet werden sollte, dieser wurde jedoch zum 0-1 unhaltbar abgefälscht. Somit wurde ein eigentlich total engagierter Anfang der Luchse nicht belohnt.

Nach 7:43 hatten die Luchse ihre erste Chance, als sie sich gut durch die Inzeller Abwehr kombinierten und am starken Torhüter Fröhlich scheiterten.

Mit zunehmender Spielzeit im ersten Drittel wurde das Spiel offener, und die Luchse hatten in der 17. Minute die Chance zu einem Short-Hander und scheiterten am starken Inzeller Schlussmann Sebastian Fröhlich. Es war jedenfalls Klasse, wie sich die Luchse im ersten Drittel aus der Bedrängnis befreiten.

Doch Coach Heini Reis befürchtete jedoch vor Beginn des 2. Drittels nichts gutes, als er im persönlichen Gespräch meinte, wenn man nur 12+2 hat, endet es oft ungut wie zuletzt. Dennoch muss man sagen, hat Heini das Team gut eingestellt, und manche Spieler, die im letzten Jahr beim EHC 1b nur verloren, haben sich auch gut entwickelt.

Auch im zweiten Drittel waren die Luchse gut im Spiel, das 0-2 in der 26. Minute entsprang einer Drangperiode der Gäste, die merkten, das Luchsrudel will mehr.

Die Chancen für die Luchse waren jedenfalls da.

Dann kam die 34. Spielminute, die alle Anstrengungen kaputt machen sollte (und ich schicke voraus, der Autor des Berichtes stand direkt hinter dem Tor) und eine Mannschaft die so lange so aufopferungsvoll kämpft, kann es nicht einfach wegstecken.

Nach einem Inzeller Angriff, wurde die Scheibe zunächst abgewehrt, Goalie Jens Lachenmaier wollte sie mit der Fanghand fixieren, zum gleichen Moment kam eine Inzeller Kelle dazwischen und bugsierte die Scheibe in Richtung Tor. Die Scheibe blieb auf der Linie liegen, und wurde von Jens gesichert, die Inzeller jubelten, und keiner der Schiedsrichter konnte über den liegenden Torhüter schauen, um zu sehen wo die Scheibe war. Ohne es wirklich zu sehen, sollte man lieber nicht einfach intuitiv entscheiden. Klar ist es für einen Schiedsrichter schwer, Bezirksligaeishockey ist auch in den letzten Jahren schneller geworden, aber auch noch dem Mannschaftskapitän der berechtigt reklamiert, dafür eine 10-Minuten Disziplinarstrafe zu geben….  Da muss man sich fragen, wozu braucht es noch einen Kapitän ?

Nur kurze Zeit später folgten das 0-4 und das 0-5, und mit dem Blick auf das Ergebnis ist der Rest des Spiels schnell erzählt, wenn man auf die Statistik schaut.

Im Schlussdrittel brachte Coach Heini Reis, den 56jährigen Schlußmann Günther Grimm, der wie Jens Lachenmaier sein bestes gab.

Auch wenn ich das 0-3 arg kritisiere, und beim Stand von 0-8 auch kritisieren muss, dass ein klarer Treffer der Luchse nicht gegeben wurde, so bedanke ich mich im Namen der Münchner Luchse, dass Schiedsrichter Antretter-Oswald die Inzeller darauf hinwies, als das 0-10 erzielt wurde, dass sie es evtl. etwas ruhiger angehen lassen könnte, im Anbetracht auch des Alters unseres Goalies. Sportlich fair und als sicherer Sieger, haben sich die Inzeller über die ganze Spielzeit als ein absolut faires Team erwiesen, und wir wollen das an dieser Stelle würdigen, und uns beim DEC Inzell für sein sportliches Auftreten bedanken.

 

Am Sonntag gab es dann beim EV Aich die nicht unerwartete 16:2 Niederlage.

 

Statistik:

 

Aufstellungen:

 

Münchner Luchse: Grimm, Lachenmaier – Killinger, Marino, Sommerer, Krönke – Bussiek, Geuß, Cammann, Pinder, Langer, Hofmeister, Meyer, Mauch

 

DEC Frillensee/Inzell

 

 

Fröhlich – Schwabl S. , Neuhofer, Steinbacher, Schuhbeck, Graf – Plenk, Schwabl M. , Wallner, Kilian, Scheck, Balthasar, Rieder, Engler, Wieser

 

Tore:

 

0:1 04:12 Plenk (Neuhofer, Scheck)

0:2 25:49 Wieser (Plenk, Scheck)

0:3 33:11 Schwabl S.

0:4 34:48 Rieder (Wallner, Engler)

0:5 36:58 Graf (Scheck, Wieser)

0:6 39:12 Scheck ( S. Schwabl, Wieser)

0:7 41:26 Engler (Rieder)

0:8 50:13 M. Schwabl (Wieser, Steinbacher)

0:9 50:46 Wieser (Plenk)

0:10 51:48 Engler (S. Schwabl, Wallner)

1:10 58.09 Geuß

 

Bemerkenswert: alle Tore sind bei 5:5 gefallen

Strafzeiten:

 

Münchner Luche 6 + 10 für Kapitän Sommerer

Inzell: 2

 

Zuschauer ca. 55