Klarer Sieg gegen ersatzgeschwächte Soier – Luchse setzen Erfolgsserie im eigenen Stadion fort

Im heimischen Weststadion läuft es derzeit außerordentlich gut für den Münchner EK. Auch Heimspiel Nummer zwei ihres dreiwöchigen Homestands konnten die Luchse für sich entscheiden. Gegen die personell dezimierten Gäste vom ESV Bad Bayersoien stand am Ende ein klares 7-0 für die Gastgeber auf der Anzeigetafel.

Blitzstart gibt den Weg vor

Für die Gastgeber gab es jeden Grund, mit einem guten Gefühl in die Partie zu gehen. Zum einen haben die Luchse drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen, zum anderen stand mit 16 Feldspielern erneut ein breiter Kader zur Verfügung. Die Gäste aus Bad Bayersoien hingegen mussten eine am Vortag erlittene, knappe 3-5 Heimniederlage gegen den ESV Gebensbach einstecken. Dieses Spiel steckte den Soiern vielleicht noch in den Köpfen, mit Sicherheit aber in den Knochen. Weiter erschwert wurde die Situation durch eine extrem kurze Bank. Lediglich 10 Bayersoier Feldspieler haben sich auf den Weg in die bayrische Landeshauptstadt gemacht.

Der erste Wechsel des Spiels hätte für die Münchner gar nicht besser laufen können. Keine Minute war gespielt, da lagen die Luchse schon in Führung. Den ersten Schuss auf sein Tor konnte Gästegoalie Maximilian Eirenschmalz nur prallen lassen, und im Kampf um den Nachschuss war Simon Klopstock am schnellsten. Der Münchner Topscorer kam als Erster an die Scheibe und bugsierte sie zur Führung für den MEK über die Linie. Das erste Tor nach zwanzig Sekunden – hoffentlich hat niemand zu lange am Getränkestand gewartet.

Mit früheren Oberliga-Spielern wie Timmo Weindl, Dennis Spanke oder Kapitän Mario Kögler stand bei den Gästen unverkennbar viel Qualität im Kader. Trotz all der höherklassigen Erfahrung merkte man jedoch schnell, dass sich die angespannte Personalsituation eher früher als später bemerkbar machen würde. Die Soier beschränkten sich schon früh darauf, in der Abwehr sicher zu stehen, und suchten ihre Chance über lange Pässe auf hoch stehende Stürmer. Die Münchner hingegen hatten viel Puckbesitz und haben das Spiel dementsprechend weitestgehend in das Drittel ihrer Gegner verlagert. Beide Herangehensweisen haben den jeweiligen Mannschaften einige gute Gelegenheiten beschert.

Bei den Luchsen hätte Amin Reisinger beinahe sein erstes Saisontor geschossen. Der frühere tunesische Nationalspieler wurde von Simon Klopstock bedient, erwischte den Puck jedoch vor dem Tor nicht richtig. Auch Edgars Opulskis hätte sich erneut in die Torschützenliste eintragen können, doch er brachte einen Nachschuss aus bester Position nicht an Eirenschmalz vorbei. Auch Sascha Günzel stand kurz davor, die Führung auszubauen. Nach einem idealen Querpass von Simon Klopstock wäre Eirenschmalz wohl nicht mehr rechtzeitig auf die andere Seite gekommen, doch Sascha wischte knapp über den Puck.

Die Bayersoier schossen zwar seltener, hatten dafür aber die größte Gelegenheit des ersten Drittels. Nach einem Save von Jan Kumerics führte ein Kommunikationsfehler in der Abwehr dazu, dass die Scheibe kurz weder von Freund noch Feind berührt knapp vor der Münchner Torlinie lag. Zum Glück für die Luchse konnte Jan den Puck gerade noch rechtzeitig lokalisieren und festmachen, sodass ihn kein Gäste-Schläger über die Torlinie spitzeln würde. Mit einem nicht unverdienten 1-0 für den MEK gingen beide Mannschaften in die erste Pause.

Offensivstarke Verteidiger

Ähnlich wie im ersten Abschnitt ließen die Luchse ihre Zuschauer nicht lange warten. Gut eine Minute nach Wiederanpfiff eroberte Dominik Hnat im Mitteldrittel die Scheibe und schickte Christian Steinmetz mit einem Steilpass auf die Reise. Nur noch Eirenschmalz stand zwischen dem gelernten Verteidiger und dem zweiten Tor des Abends. Der Gästegoalie war zwar am Schüss der Münchner Nummer 13 dran, doch es sollte nicht reichen. Der Puck kullerte über die Linie und bescherte Steini seinen schon zweiten verwandelten Alleingang des Jahres.

Mit dem 2-0 im Rücken nahmen die Luchse den Fuß nun nicht mehr vom Gas. In den zweiten zwanzig Minuten spielte sich die Begegnung fast ausschließlich vor dem Gästegehäuse ab. So war es wenig überraschend, dass es bald das nächste Tor zu bejubeln gab. Die Gäste hatten gerade ein Unterzahlspiel überstanden, als Alex van gen Hassend in der 27. Minute vom oberen Ende des Bullykreises auf das Tor zielte. Wie so oft in dieser Saison schlug die Scheibe nach einem Schuss von VGH ein, und der MEK führte nun mit drei Toren Vorsprung. Mit seinem fünften Saisontor klettert VGH auf der internen Torschützenliste weiter und weiter nach oben.

Kurz nach dem dritten Treffer wechselten die Gäste ihren Torhüter, sodass nun Paskal Hartl zwischen den Pfosten stand. Hartl bekam gleich einiges an Arbeit, denn die Luchse erarbeiteten sich noch zwei weitere Überzahlspiele vor der Pause. Im letzten Powerplay musste der Soier Reservegoalie eine Minute vor Drittelende erstmals hinter sich bleiben. Alexander Killinger ist noch nicht bereit, die Verteidiger-Torschützenkrone kampflos abzugeben. Der Luchsekapitän bekam einen Puck auf den Schläger, drückte reaktionsschnell ab und klemmte den Puck unter die Latte. Auch den dritten Treffer des zweiten Abschnitts erzielte ein Verteidiger – manchmal ist Angriff auch für Defensivspieler die beste Verteidigung. Die sichere vier-Tore-Führung überlebte auch die letzten 40 Sekunden des Drittels, sodass die Landeshauptstädter hochzufrieden in die Pause gehen konnten.

Konter im eigenen Stadion

In den letzten zwanzig Minuten wollten die Münchner nichts mehr anbrennen lassen und hinten weiterhin die Null halten. Dieses Vorhaben konnte souverän in die Tat umgesetzt werden. Die Soier rafften sich für das dritte Drittel nochmal auf und versuchten alles, doch eine Mischung aus leeren Akkus und einem erneut stark aufgelegten Münchner Goalie Jan Kumerics standen einem großen Comeback im Weg. Die Luchse hingegen warteten auf ihre Gelegenheiten, die sich durch den jetzt wieder offensiv spielenden Gegner mit Sicherheit bieten würden. Nach dem letzten Seitenwechsel in der 50. Minute sollten die Chancen kommen und genutzt werden.

Die erste große Konterchance hatte Daniel Embacher direkt nach dem Seitenwechsel. Der wendige Neuzugang aus Germering lief allein auf Hartl zu, zog ab, und eigentlich hatte der Soier Schlussmann die Scheibe bereits abgewehrt. Für die Gäste war es allerdings ein Abend, an dem sie einfach nicht vom Glück verfolgt wurden. Irgendwie rutschte Hartl die Scheibe auf den Händen und rollte hinter ihm zum 5-0 über die Linie.

Fünf Minuten später fuhren die Luchse einen weiteren Konter dieser Art. Hartl hält den ersten Versuch, allerdings fühlte sich keiner der Gäste vor dem Tor für den Puck verantwortlich. Florian Bochnak nahm sich der unbeaufsichtigten Scheibe an, verlud Hartl und schob den Puck cool mit der Rückhand zum 6-0 ins Tor. Bitter für die Gäste, aber ein schön anzusehender Move von Putchen für die 50 Zuschauer im Münchner Westen.

Das halbe Dutzend war den Gastgebern immer noch nicht genug. Die Münchner hatten jetzt Spaß am Spiel und liefen zwei Minuten vor Abpfiff den nächsten überfallartigen Angriff auf das Gästetor. Wieder war es Daniel Embacher, der auf Hartl zulief, und diesmal überließ er sein Erfolgserlebnis nicht dem Zufall. Daniel schnalzte den Puck unhaltbar zum 7-0 in die Maschen. Drei Kontertore bescherten den Luchsen eine vielleicht etwas zu hohe, aber dennoch sehenswerte sieben-Tore-Führung, die bis zum Abpfiff Bestand halten sollte.

Diszipliniert durch alle Reihen

Sieben Tore, kein Gegentreffer, drei Punkte. Nach so einem Abend gibt es wenig zu meckern. Zunächst muss auch den Gästen Respekt gezollt werden. Nur einen Tag nach einem harten Match mit nur 10 Feldspielern ein Auswärtsspiel antreten zu müssen, ist eine äußerst undankbare Aufgabe, und an Kampf und Willen mangelte es bei den Soiern am Samstagabend mit Sicherheit nicht.

Bei den Luchsen stand natürlich Daniel Embacher im Fokus, der wenige Stunden vor seinem Geburtstag seine ersten beiden Pflichtspieltreffer für die Luchse erzielen konnte. Außerdem feierte Jan Kumerics den ersten Shutout seiner Karriere – ein besonderer Moment für jeden Torhüter. Am wichtigsten war jedoch eine durch alle Reihen disziplinierte Leistung der Münchner, die ihnen einen verdienten Sieg in einer von beiden Seiten fair geführten Begegnung beschert hat.

Ausblick

Am Wochenende steht für die Luchse das Ende ihres dreiwöchigen Homestands an. Das Match gegen den ESV Dachau ist gleichzeitig das letzte Heimspiel der Saison 2021/22 für den Münchner EK. Wir hoffen auf eine ähnlich tolle Unterstützung im Münchner Weststadion wie in den letzten beiden Wochen!

Benjamin Dornow, 25. Januar 2022

Statistik

Münchner EK „Die Luchse“ – ESV Bad Bayersoien 7-0 (1-0, 3-0, 3-0)

22. Januar 2022, 19:30 Uhr

Weststadion München

Zuschauer: 50

Aufstellungen:

Münchner EK „Die Luchse“

Kumerics, Berger – van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel (A), Schmidt, Hnat, Schünemann – Listl, Embacher, Günzel, Opulskis, Schorr, Reisinger, Langer, Bochnak, Klopstock (A)

ESV Bad Bayersoien

M. Eirenschmalz, Hartl – Saal, Prielmaier, Kögler (C), S. Eirenschmalz – Barnsteiner, Deutsch, Haseidl (A), Seelmann (A), Weindl, Spanke

Tore:

1-0 Klopstock (Schorr, 0:20)

2-0 Steinmetz (Hnat, 21:21)

3-0 van gen Hassend (Opulskis, 27:46)

4-0 Killinger (Opulskis, Embacher, 39:20/PP1)

5-0 Embacher (kein Assist, 50:57)

6-0 Bochnak (kein Assist, 55:55)

7-0 Embacher (Langnickel, 57:54)

Schüsse:

Münchner EK „Die Luchse“: 43

ESV Bad Bayersoien: 25

Strafminuten:

Münchner EK „Die Luchse“: 2

ESV Bad Bayersoien: 10

Bilder