Vorsprung verschenkt – Luchse lassen in Pfaffenhofen zwei Punkte liegen
Die Mannschaft des Münchner EK ist mit einem Dämpfer in die Bezirksliga-Saison 2023/24 gestartet. Die Luchse mussten sich dem EC Pfaffenhofen 1B trotz einer Zwei-Tore-Führung mit 3-2 (0-1, 1-1, 1-0, 1-0) nach Penaltyschiessen geschlagen geben.
Luchse legen munter los
Das Luchsrudel hat sich am Sonntag voller Optimismus und Tatendrang auf den Weg nach Pfaffenhofen gemacht. Die Landeshauptstädter hatten zwar ihre letzten vier Vorbereitungsspiele verloren, haben allerdings insbesondere in den letzten beiden Begegnungen gegen den EHC Waldkraiburg 1B und den ERC Regen sehr gute Ansätze gezeigt. Dieser positive Trend sollte beim letztjährigen Tabellenletzten nun fortgesetzt und mit Punkten belohnt werden.
Zu Beginn des Spiels sah es so aus, als wollen die Luchse keinen Zweifel daran lassen, wer das Eis am Sonntag als Sieger verlassen würde. Trotz einiger Ausfälle kamen die Münchner mit einem starken Kader nach Pfaffenhofen und waren von der ersten Minute an dominant. Die Gastgeber, die ihre ersten beiden Spiele der Saison verloren haben, kamen nur selten vor das Münchner Tor. Die ersten gefährlichen Situationen des ECP entstanden durch Missgeschicke in der Hintermannschaft der Landeshauptstädter, doch MEK-Goalie Jan Kumerics war an seiner früheren Wirkungsstätte stets zur Stelle.
Insgesamt hatten die Luchse das Geschehen allerdings fest im Griff und konnten sich in der Schlussphase des ersten Drittels belohnen. Christian Steinmetz schickte Neuzugang Maximilian Deutzmann mit einem Steilpass auf die Reise, und der Kölsche Jung zeigte, weshalb er eine absolute Bereicherung für das Luchsrudel ist. Der Kölsche Jung überlief seine letzten Gegenspieler, schaute Torhüter David Schätzl aus und ließ den Puck im Alleingang zur Münchner Führung im Netz zappeln. Der Neuluchs wurde von seinen Mannschaftskameraden intensiv für sein erstes Pflichtspieltor die Landeshauptstadt gefeiert.
Nach dem verdienten Führungstreffer hatten die Gäste die Gelegenheit, ihren Vorsprung weiter auszubauen. Zwei Minuten nach dem 0-1 durften die Luchse erstmals mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Das Überzahlspiel des MEK brachte einige gefährliche Gelegenheiten mit sich. Besonders Leon Axtner feuerte den Puck im Sekundentakt in Richtung ECP-Tor. Zu einem zweiten Treffer führte das erste Münchner Powerplay allerdings noch nicht. Somit gingen die Mannschaften mit einer verdienten 0-1 Führung für die Gäste in die erste Pause.
Nachlässigkeit bringt den ECP zurück ins Spiel
Die Luchse nahmen auch zu Beginn des zweiten Drittels den Fuß nicht vom Gas. Die Münchner spielten weiterhin zielstrebig auf das Tor von David Schätzl und konnten sich Chance um Chance erarbeiten. Ein großes Manko der Landeshauptstädter war allerdings die Chancenverwertung. Ein verdeckter Handgelenkschuss von Martin Schafroth segelte denkbar knapp über die Latte. Die zweite Reihe der Luchse hatte einige Gelegenheiten in nächster Nähe des Tores. Und auch die Arbeiterreihen der Münchner hatten große Gelegenheiten. Auch Julien Frey kam vollkommen frei zum Abschluss, zielte aber nicht genau genug. Selbst der in der vierten Reihe auffallend beherzt agierende Alexander Listl kam zwei Mal vollkommen ungedeckt vor dem Tor zum Abschluss, doch keiner der Versuche landete hinter der Torlinie.
In der 28. Minute hatte Yehor Vinnytskyi von dem verschwenderischen Umgang mit den Torchancen seiner Mitspieler genug. Der ukrainische Goalgetter, der sich ebenfalls schon einige Großchancen erarbeitet hatte, wurde von Theodor Ziegelhöffer in Szene gesetzt, schaute Torhüter David Schätzl aus und erhöhte den Vorsprung des Luchsrudels auf zwei Tore. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles nach Plan, und ein Auswärtssieg zum Saisonauftakt wirkte wie der wahrscheinlichste Ausgang für die Jungs vom MEK.
Nach dem zweiten Treffer waren sich die Münchner allerdings wohl zu sicher. Die Luchse legten plötzlich ein anderes Spiel als in den ersten dreißig Minuten an den Tag, geprägt von Nachlässigkeit und individuellen Fehlern. Zunächst nahmen sich die Gäste in der 35. Minute jeglichen Schwung mit einer unnötigen Strafzeit. In Unterzahl verteidigten die Münchner zwar beherzt, hatten allerdings auch viel Glück. Zunächst trafen die Gastgeber mit einem strammen Handgelenkschuss nur den Pfosten, und anschließend verfehlte ein ECP-Stürmer nach einem perfekten Querpass das von seiner Schussposition aus leere Tor um ein gutes Stück. Nun gingen die Gastgeber verschwenderisch mit ihren Gelegenheiten um.
Gerade als es aussah, als würden es die Luchse unbeschadet in die Kabine schaffen, schlugen die Gastgeber zu. Eine halbe Minute vor der zweiten Pause konnten die Gastgeber ein Bully im Münchner Drittel für sich entscheiden. Die Landeshauptstädter verteidigten die eigene Zone nicht mit der dringend benötigten Konsequenz und ließen Marcel Strack vom rechten Flügel aus einen Handgelenkschuss auf das Tor von Jan Kumerics abgeben. Aufgrund der undurchsichtigen Situation vor seinem Tor sah Jan den Puck erst, als er hinter ihm einschlug. Der späte Anschlusstreffer sorgte für eine neue Zuversicht bei den Gastgebern. Die Luchse hingegen mussten sich auf dem Weg in die Kabine über die verschenkte Gelegenheit, mit zwei Toren Vorsprung ins Schlussdrittel zu gehen, ärgern.
Gastgeber vollenden das Comeback
Nun mussten die Münchner von der ersten Minute des letzten Abschnitts an hellwach sein, um die Punkte aus Pfaffenhofen mit in die Landeshauptstadt nehmen zu können. Die Anfangsphase des dritten Drittels lief jedoch alles andere als optimal. Bis zur 50. Minute mussten die Luchse drei Unterzahlsituationen überstehen. Die letzten beiden Strafzeiten überlappten sich, sodass die Gäste für knapp eine Minute mit zwei Mann weniger agierten. All diese Unterzahlsituationen überstand die Mannschaft von Markus Kiefl jedoch mit Bravour. Nur ein Mal musste Jan Kumerics in doppelter Unterzahl einen Schuss abwehren. Ansonsten schienen die Unterzahlsituationen eher dazu beizutragen, dass die Luchse wieder mehr Zugriff auf die Begegnung hatten.
Dennoch hatten auch die Münchner ihre liebe Mühe damit, gefährliche Schüsse auf das gegnerische Tor zu bringen. Beide Mannschaften kamen im Schlussabschnitt zusammengerechnet auf lediglich elf Torschüsse. Vier Minuten vor Ende fiel schließlich das letzte Tor der regulären Spielzeit, und leider gab dieser Treffer keinerlei Anlass zu Jubel auf der Gästebank. In einem Zwei-auf-Eins-Konter brachte Simon Heß den Puck in das Münchner Drittel und entschied sich, selbet zu schießen. Diese Entscheidung entpuppte sich als goldrichtig. Der Pfaffenhofener Assistenzkapitän ließ den Puck hinter Jan Kumerics im Netz einschlagen und sorgte für den definitiv nicht unverdienten 2-2 Ausgleich.
In den letzten Wechseln des Spiels brachten die Luchse endlich wieder die Art von Intenstiät aufs Eis, dank der sie die erste Hälfte der Begegnung kontrollieren konnten. Eine Großchance konnten sich die Luchse vor Abpfiff noch erarbeiten. Yehor Vinnytskyi bediente von hinter dem Tor aus den völlig ungedeckt vor dem Tor wartenden Theodor Ziegelhöffer. Der junge Erstreihencenter hatte im Slot nur noch David Schätzl vor sich, scheiterte mit seinem Abschluss jedoch am grandios aufgelegten Pfaffenhofener Goalie. Die letzte Großchance des Spiels blieb also ungenutzt, und das Spiel musste im Penaltyschiessen entschieden werden.
Die ersten drei Schützen jeder Seite blieben erfolglos. Jan Kumerics entschärfte alle drei Versuche des ECP, und bei den Luchsen scheiterten Yehor Vinnytskyi, Theodor Ziegelhöffer und Maximilian Deutzmann am Pfaffenhofener Torhüter. Besonders der Versuch von Max, der mit einem Treffer das Spiel hätte entscheiden können, schmerzte. Der Neuluchs machte alles richtig, konnte Schätzl im Pfaffenhofener Tor verladen, legte den Puck allerdings um Haaresbreite am Tor vorbei. Im anschließenden Stechen legten diesmal die Gäste vor. Leon Axtner scheiterte an Schätzl, und Elias Weber vollendete mit einem sehenswerten Penaltytreffer schließlich das Comeback seiner Mannschaft.
Trotz Punktgewinn unzufrieden
Das Positive zuerst – die Luchse haben einen Punkt mehr geholt als bei ihrem letztjährigen Auswärtsspiel in Pfaffenhofen. Außerdem zeigten die Münchner, dass sie in der Lage sind, das Spiel zu kontrollieren. Um die Auftaktpartie in Pfaffenhofen erfolgreich zu beenden, hätten die Landeshauptstädter diese Leistung allerdings über sechzig Minuten abliefern müssen. Stattdessen ließen die Luchse ihren Gegner ins Spiel zurückkommen und müssen sich somit darüber ärgern, zwei Punkte verschenkt zu haben. Noch dazu scheinen die Münchner mit außergewöhnlichem Pech im Penaltyschiessen gestraft zu sein. Saisonübergreifend haben die Luchse nun fünf Penaltyschiessen in Serie verloren.
Positiv aufgefallen sind im Münchner Trikot allen voran Maximilian Deutzmann, Yehor Vinnytskyi, Clemens von Friderici und Jan Kumerics. Besonders der Münchner Torhüter erfüllte seinen Job tadellos. Zwei Gegentore im fremden Stadion sollten im Regelfall für einen Sieg reichen. Nun gilt es, im Training an den richtigen Schrauben zu drehen, ehe am Samstag der nächste Gegner wartet.
Ausblick
Die kommende Aufgabe wird nicht zwingend leichter für das Luchsrudel. Die Landeshauptstädter sind am Samstag zu Gast beim letztjährigen Gruppensieger, dem EV Aich. Das Spiel am 11. November beginnt um 17:15 Uhr. Wir freuen uns über jeden Besucher im Gästeblock!
Benjamin Dornow, 08. November 2023
Statistik
EC Pfaffenhofen 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 3-2 (0-1, 1-1, 1-0, 1-0) SO
05. November 2023, 17:00 Uhr
Stadtwerke Arena Pfaffenhofen
Zuschauer: 50
Aufstellungen:
EC Pfaffenhofen 1B:
Schätzl, Stech – Moosmann, Gräber, Niklas, Heumann, Leonhardt (A), Strack, Mittermüller – Schwirtzer, Bieringer, Barker, Marb, Weber, Neureuther, Heß (A), Uhl (C), Thater, Dallosch
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Killinger (C), Schafroth (A), Reisinger, Klein, Axtner (A) – Sharapa, Listl, Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Frey, Berthe, Deutzmann, Pinder, Barth
Tore:
0-1 Deutzmann (Steinmetz, Reisinger, 16:41)
0-2 Vinnytskyi (Ziegelhöffer, Steinmetz, 27:59)
1-2 Strack (Thater, Heß, 39:26)
2-2 Heß (Uhl, Gräber, 55:40)
3-2 Weber (60:00/Penaltyschiessen)
Schüsse:
EC Pfaffenhofen 1B: 21
Münchner EK „Die Luchse“: 38
Strafminuten:
EC Pfaffenhofen 1B: 8
Münchner EK „Die Luchse“: 10