Luchse starten erfolgreich in das Jahr 2024 – Starker Schlussabschnitt ebnet den Weg

Die Mannschaft des Münchner EK ist mit einem Sieg in das neue Jahr gestartet. Bei den Woodstocks Augsburg konnten die Luchse bei einem 1-5 (0-0, 0-0, 1-5) Auswärtserfolg verdiente drei Punkte mitnehmen.

Die Landeshauptstädter hatten sich für das erste Spiel im Jahr 2024 viel vorgenommen. Zu bitter war der Nachgeschmack der beiden Niederlagen am letzten Wochenende vor Weihnachten, und zu stark war die Enttäuschung über den achten Tabellenplatz, den die Münchner vor Anpfiff inne hatten. Glücklicherweise bot sich gegen die Woodstocks Augsburg die Gelegenheit, die Tabelle aus Sicht der Luchse ein wenig geradezurücken. Die Mannschaft aus der Schwabenmetropole rangierte einen Platz und zwei Punkte vor dem MEK. Sollten die Gäste also drei Punkte mitnehmen, würden sie an den Woodstocks vorbeiziehen.

Zu Beginn des Spiels sah es allerdings so aus, als würde sich das Bild der vergangenen beiden Auswärtsspiele fortsetzen. Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen der Gastgeber, die ihrerseits eine klare 3-10 Niederlage gegen den ESV Gebensbach aus dem letzten Heimspiel wiedergutmachen wollten. Rund um den früheren Oberliga-Spieler Maximilian Merkel schnürten die Woodstocks den MEK im eigenen Drittel ein. Die ersten sechs Torschüsse des Spiels gingen allesamt auf das Konto der Schwaben, doch der Münchner Goalie Tamino Kaut war in der Anfangsphase nicht zu überwinden.

Nach etwa zehn Minuten kam auch die Offensive der Gäste langsam in Fahrt. Die Woodstocks zeigten sich anfällig für schnelle Gegenangriffe, und die Luchse machten sich diese Schwachstelle schnell zu Nutzen. Die aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Edgars Opulskis neu formierte erste Reihe der Münchner konnte sich zwei absolute Hochkaräter erarbeiten. Zunächst überlief Yehor Vinnytskyi auf dem rechten Flügel all seine Gegenspieler, hob den Puck allerdings mit der Rückhand über das gegnerische Tor. Wenig später fuhr Felix Klein einen fast komplett identischen Angriff. Der im Nachwuchs des Augsburger EV ausgebildete Felix sprintete ebenfalls über die rechte Seite auf den gegnerischen Torhüter zu, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Torwart Davide Olivieri. Bitter für Felix, der die große Chance hatte, bei der Rückkehr in sein ehemaliges Wohnzimmer auf vertrautem Eis ein Tor zu bejubeln. So blieb es jedoch nach zwanzig Minuten bei einem torlosen Unentschieden.

Auch im Mittelabschnitt waren gute Torchancen auf beiden Seiten alles andere als eine Seltenheit. Diesmal setzten beide Mannschaften auf schnelle Gegenangriffe. Die Luchse zeigten sich hier jedoch etwas spritziger und erspielten sich in diesem Abschnitt einige hochkarätige Chancen, die fast komplett aus Kontern bestanden. Maximilian Deutzmann kam auf einige Abschlüsse im hohen Slot, scheiterte jedoch am bestens aufgelegten Woodstocks-Goalie Olivieri. Auch die dritte Reihe der Luchse konnte auf sich aufmerksam machen. MEK-Veteran Andreas Steer setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Schwaben durch und lief alleine auf das Tor zu, scheiterte jedoch per Schlagschuss an Olivieri. Die wohl beste Gelegenheit für die Landeshauptstädter erarbeitete sich allerdings die zweite Reihe. Olivieri wehrte einen flachen Schuss von Maximilian Deutzmann mit seinem Schoner ab. Der Rebound landete direkt vor den Beinen von Moritz Barth. Der Neuluchs war von der unverhofften Großchance allerdings wohl zu überrascht und konnte den Puck ebenfalls nicht über die Linie drücken.

Auf der Gegenseite stach besonders Dominik Settele hervor. Der 1,95 Meter große Hüne im Woodstocks-Sturm wurde von seinen Mannschaftskollegen regelmäßig gesucht und war am Großteil der gefährlichen Schüsse der Gastgeber beteiligt. Tamino Kaut war jedoch auch in diesem Abschnitt nicht zu überwinden. Besonders bei wenig Beschäftigung ist es für einen Torhüter schwer, im Rhythmus zu bleiben. Trotz nur 23 Schüssen auf das eigene Tor war auf Tamino jedoch immer Verlass. Da ihm sein Gegenüber an diesem Abend allerdings in nichts nachstand, änderte sich auch nach vierzig Minuten nichts am Spielstand und die Mannschaften gingen mit einem leistungsgerechten torlosen Unentschieden in die zweite Pause.

Nachdem sich die 65 Zuschauer in den ersten vierzig Minuten vergeblich nach Toren sehnen durften, dauerte es im Schlussabschnitt lediglich 57 Sekunden, ehe die Scheibe im Netz zappelte. Der das ganze Spiel über hart arbeitende MEK-Stürmer Maximilian Deutzmann wurde von Leon Axtner im hohen Slot in Szene gesetzt. Ein trockener Handgelenkschuss von Max schlug hinter Davide Olivieri ein und sorgte für ausgiebigen Jubel bei den Luchsen und der etwa 20 Mann starken Münchner Reisegruppe auf der Haupttribüne im Curt-Frenzel-Stadion. Kaum hatten sich die Gästefans hingesetzt, gab es schon wieder Grund zum Jubeln. Als die Luchse in der 44. Minute mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren durften, nahm sich Tobias Treichl ein Herz und zog vom linken Bullypunkt aus ab. Mit einem flachen Handgelenkschuss erhöhte Tobi auf 0-2 für die Luchse, die sich in dieser Phase ungewohnt kaltschnäuzig zeigten.

Die Gastgeber zeigten sich zunächst unbeeindruckt vom Rückstand. Nur wenige Sekunden nach seinem Tor zum 0-2 musste Tobias Treichl auf der Strafbank Platz nehmen. Die Woodstocks schnürten ihre Gegner im eigenen Drittel ein, bis die Stunde von Maximilian Merkel schlug. Normalerweise glänzt der frühere Bayernligaspieler mit seinen begnadeten Händen, seinem hohen Eishockey-IQ und einem strammen, zielsicheren Handgelenkschuss. Diesmal machte er sich jedoch vor dem gegnerischen Tor die Finger schmutzig. Tamino Kaut ließ einen Schuss auf sein Tor prallen, Merkel setzte sich gegen die Münchner Hintermannschaft durch und drückte den Nachschuss zum 1-2 Anschlusstreffer über die Linie. Während der Augsburger Spielertrainer den Anschlusstreffer mit seinen Mannschaftskollegen bejubelte, wurden bei den Landeshauptstädtern unangenehme Erinnerungen an die letztjährige Schlussphase in Augsburg wach.

Glücklicherweise zeigten auch die Luchse die richtige Reaktion auf einen Gegentreffer. Eine Minute nach dem 1-2 konnte Maximilian Deutzmann ein Bully im Augsburger Drittel für sich entscheiden. Der Puck ging an die blaue Linie zu Dmitrii Paramonov, der nicht lang fackelte und direkt abzog. Die flache Peitsche des gebürtigen Moskauers schlug kompromisslos hinter dem chancenlosen Gastgebergoalie Olivieri zum 1-3 ein. Der frischgebackene Vater Dima stellte den alten Vorsprung wieder her und nahm den Woodstocks unmittelbar nach ihrem ersten Treffer jeglichen Wind aus den Segeln. Als die Luchse in der 53. Minute erneut in Überzahl antreten durften, sorgte Maximilian Deutzmann für die Vorentscheidung. Der Kölsche Jung krönte seine hervorragende Leistung mit einem sehenswerten Treffer zum 1-4.

In der Folgezeit wurde das Spiel immer ruppiger. Die Nerven lagen bei den Gastgebern nun blank. Dies äußerte sich in einem Schlittschuhtritt und einem Stockstich. Nachdem das erste Vergehen von den Unparteiischen nicht geahndet wurde, schickten die Referees Julian Kropp nach seinem Stockstich für vier Minuten auf die Strafbank. MEK-Coach Markus Kiefl schickte nun auch seine dritte Reihe im Powerplay aufs Eis, und die Münchner Kampfreihe zahlte das Vertrauen sofort zurück. Nach einem abgewehrten Schlagschuss von Dominik Hnat gelangte der Puck über Andreas Steer auf den Schläger von Gereon Erpenbach. Gerry fackelte nicht lange und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie. Der Neuluchs sorgte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den neuen Verein für den 1-5 Endstand und somit das passende Ende eines höhepunktreichen Schlussabschnitts.

Drei Auswärtsspiele, sechs Gegentore. Defensiv liest sich die Bilanz der letzten drei Auftritte des MEK absolut herausragend. Leider sollten den Münchnern in den ersten beiden Spielen des Auswärts-Dreierpacks jedoch nur zwei eigene Treffer gelingen. Dies hat sich beim Ausflug in die Schwabenmetropole jedoch grundlegend geändert. Fünf Tore in einem Drittel konnten die Luchse schon sehr lange nicht mehr feiern. Erneut zeigte sich, wie enorm wichtig drei Reihen mit Scoringpotential sind. Während die erste Reihe der Münchner, allen voran Felix Klein, an diesem Abend eher mit Kampf glänzte, war die zweite Formation der Landeshauptstädter für vier der fünf Treffer verantwortlich. Maximilian Deutzmann hatte hieran mit zwei Toren, einer Vorlage und einer beherzten Leistung einen maßgeblichen Anteil. Auch Leon Axtner knüpft an seine starke Vorsaison an und glänzt insbesondere als Passgeber. So darf es gerne weitergehen!

Am kommenden Wochenende wartet ein harter Brocken auf das Luchsrudel. Am Samstag, dem 13. Januar um 19:30 Uhr ist mit dem EV Aich der amtierende Gruppensieger und aktuelle Tabellenzweite in der bayrischen Landeshauptstadt zu Gast. Das Hinspiel beim EVA hat gezeigt, dass mit der Unterstützung unserer Fans auch ein übermächtiger Gegner geärgert werden kann. Deshalb freuen wir uns auch bei dem zweiten Match gegen die Eichenblätter über jegliche Unterstützung abseits des Eises!

Benjamin Dornow, 09. Januar 2024

EG Augsburg – Münchner EK „Die Luchse“ 1-5 (0-0, 0-0, 0-0)

05. Januar 2024, 19:30 Uhr

Curt-Frenzel-Stadion

Zuschauer: 65

Aufstellungen:

EG Augsburg

Olivieri, Balleis – Bergk, Utke, Vehkakoski, Kettenberger (C), Imhof – Sorkale, Sycek (A), Kropp, Rosenbaum (A), Settele, Merkel, Schober, Pokopec, Wohlhaupter

Münchner EK „Die Luchse“

Kaut, Berger – Von Friderici, van gen Hassend, Killinger (A), Langnickel, Hnat, Axtner (C), Paramonov – Steinmetz, Cera, Vinnytskyi, Deutzmann (A), Schorr, Klein, Erpenbach, Steer, Barth, Treichl

Tore:

0-1 Deutzmann (Axtner, Paramonov, 40:57)

0-2 Treichl (Axtner, 43:10/PP1)

1-2 Merkel (kein Assist, 45:16/PP1)

1-3 Paramonov (Deutzmann, 46:35)

1-4 Deutzmann (Barth, Axtner, 52:35/PP1)

1-5 Erpenbach (Steer, Hnat, 56:49/PP1)

Schüsse:

EG Augsburg: 23

Münchner EK „Die Luchse“: 44

Strafminuten:

EG Augsburg: 12

Münchner EK „Die Luchse“: 6