Knappe Niederlage in Garmisch-Partenkirchen – Luchse verlieren Spitzenspiel beim EV Mittenwald
Das Luchsrudel musste seine dritte Niederlage am Stück einstecken. Die Landeshauptstädter zeigten eine disziplinierte und taktisch starke Leistung beim favorisierten EV Mittenwald, mussten sich aber am Ende knapp mit 4-3 (2-1, 1-1, 1-1) geschlagen geben.
Einfache Gegentreffer kosten Luchse frühe Führung
Nach der bitteren Niederlage beim DEC Inzell wollten die Luchse am Freitag im altehrwürdigen Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen wieder in die Erfolgsspur finden. Auch wenn die Trauben gegen den EV Mittenwald traditionell hoch hängen, machten sich die Landeshauptstädter mit viel Optimismus auf den Weg ins Werdenfelser Land. Sowohl Edgars Opulskis als auch Assistenzkapitän Max Deutzmann kehrten rechtzeitig für das Spiel beim EVM in den Kader zurück, und Verteidiger Dominik Hnat gab sein Comeback nach einer mehrwöchigen Verletzungspause. Die Gastgeber hingegen starteten mit dem besten Punkteschnitt der Bezirksliga Süd und dem Selbstbewusstsein einem Comeback-Derbysieg gegen den TSV Farchant in die erste Partie des neuen Jahres.
Trotz der klaren Ausgangssituation gehörte die Anfangsphase den Münchnern. Die Gäste zeigten eine taktisch disziplinierte Performance und erschwerten es ihren Gegnern, in die Begegnung zu finden. Nach nur vier Minuten belohnten sich die Landeshauptstädter erstmals für ihre Bemühungen. Zunächst war es Comebacker Dominik Hnat, der mit starkem Einsatz einen Turnover auf Höhe der Mittellinie verhinderte. Edgars Opulskis nahm den herrenlosen Puck auf und konnte ihn im letzten Moment an seinem Gegenspieler vorbeispielen, ehe ihn dieser mit einem sauberen Hit auf die Eisfläche beförderte. Yehor Vinnytskyi erreichte die Scheibe als Erster, ging einige Schritte und zog vom linken Bullykreis aus ab. Der Handgelenkschuss erwischte EVM-Goalie Josef Kraus zwischen den Beinen und schlug zum 0-1 für die Gäste ein.
Auch in den darauffolgenden Minuten blieben die Luchse am Drücker, ließen allerdings die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Zudem schlichen sich im Defensivverhalten zunehmend Unkonzentriertheiten ein, die von den Gastgebern eiskalt ausgenutzt wurden. In der elften Minute klaffte eine große Lücke an der eigenen blauen Linie. EVM-Kapitän Korbinian Gallenberger wusste sofort, was zu tun ist. Gallenberger bediente Florian Gruber mit einem idealen Steilpass, sodass der Mittenwalder Stürmer nur noch MEK-Goalie Tamino Kaut vor sich hatte. Gruber legte sich die Scheibe im letzten Moment auf die Rückhand und löffelte sie über Taminos Schoner zum 1-1 Ausgleich ins Netz. Nur drei Minuten später schlugen die Werdenfelser erneut zu. Wieder ließ sich die Münchner Hintermannschaft mit einem Steilpass schnell überspielen. Stefan Breundl wurde auf dem linken Flügel bedient, zog hinter das Tor und legte von dort aus den Puck auf Stephan Wilhelm zurück. Der frühere Nationalspieler zog direkt ab und ließ Tamino im Münchner Tor keine Chance. Obwohl die Luchse im ersten Abschnitt mehr Torschüsse verzeichneten als ihre Gegner, mussten sie nach den ersten zwanzig Minuten mit einem 2-1 Rückstand in die Kabine gehen.
Luchse kontern Rückschlag blitzschnell
Die Mannschaft von Markus Kiefl startete trotz des Rückstandes relativ unbeeindruckt in den Mittelabschnitt. Die Luchse spielten zielstrebig in Richtung Mittenwalder Tor, doch am Ende waren es ausgerechnet eine dieser Angriffsbemühungen, die zu dem dritten Gegentreffer des Abends führte. In der 26. Minute wurde ein Pass im gegnerischen Drittel von Piranha Corey Morgan abgefangen. Der EVM-Topscorer schaltete schnell und spielte sofort einen Steilpass auf seinen durchgestarteten Sturmkollegen Anton Radu. Der ehemalige Oberligastürmer bekam die Scheibe perfekt in die Kelle gespielt, lief alleine auf Tamino Kaut zu und netzte souverän zum 3-1 ein.
Glücklicherweise steckten die Luchse auch diesen Rückschlag gut weg. Besonders die zweite Reihe der Münchner sorgte wie in jedem Spiel regelmäßig für Gefahr vor dem Tor und stellte keine zwei Minuten nach dem dritten Gegentor den alten Abstand wieder her. Edgars Opulskis, der einmal mehr als Gehirn seines Blocks agierte, setzte sich in der Angriffszone gegen zwei Gegner durch und bugsierte den Puck im Liegen zu Alex van gen Hassend. Der MEK-Dauerbrenner nahm knapp hinter dem rechten Bullykreis Maß, scheiterte mit seinem Handgelenkschuss jedoch am Pfosten. Hier hatten die Landeshauptstädter jedoch Glück im Unglück. Vom Mittenwalder Torgestänge sprang die Scheibe direkt auf den Schläger des völlig ungedeckt vor dem Tor wartenden Stürmers Tobias Treichl, der keinerlei Probleme damit hatte, in das leere EVM-Tor einzuschieben und auf 3-2 zu verkürzen.
Im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts boten sich beiden Mannschaften noch einige gute Einschussmöglichkeiten. Während die Luchse in Sachen Menge leicht überlegen waren, gehörte die hochkarätigste Gelegenheit den Gastgebern. Kurz vor Drittelende feuerte Stephan Wilhelm einen Direktschuss von der blauen Linie auf das Münchner Tor. Tamino Kaut wäre gegen diesen Blueliner wohl machtlos gewesen, allerdings knallte der Schlagschuss gegen das Münchner Torgestänge und sprang von dort aus in das Fangnetz über der Plexiglasbande. Somit deutete mit dem Pausenstand von 3-2 alles auf einen packenden Schlussabschnitt hin.
Souveräne Gastgeber bringen Spiel über die Zeit
Nur wenige Momente nach dem Start in den Schlussabschnitt wurde eines klar. Der Plan der Piranhas war es, für eine schnelle Vorentscheidung zu sorgen und jegliche Comebackhoffnungen der Luchse frühzeitig zunichte zu machen. Die Gastgeber dominierten die ersten Minuten nach Wiederanpfiff und hatten einige Großchancen auf ihren vierten Treffer des Abends. Allen voran Sean Morgan, der das Offensivspiel der Gastgeber mit der Übersicht eines Quarterbacks aufzog, war an der Entstehung einiger dieser Hochkaräter beteiligt. Das Glück war den Mittenwaldern in ihren anfänglichen Angriffsbemühungen jedoch noch nicht hold. Die EVM-Stürmer scheiterten jedoch stets am hervorragend haltenden Luchse-Goalie Tamino Kaut, und war dieser bereits geschlagen, verfehlten sie das verwaiste Tor aus nächster Nähe. In der 50. Minute konnten jedoch weder Tamino noch das Glück die Landeshauptstädter vor dem 4-2 bewahren. Ein Schuss von Stephan Wilhelm wurde vom Münchner Goalie noch abgewehrt, allerdings landete der Rebound auf dem Schläger von Florian Gruber, der die Scheibe aus kurzer Distanz versenkte.
Zwei Tore Rückstand, zehn Minuten auf der Uhr. Die Offensivabteilung der Luchse müsste nun schnell in Fahrt kommen, wollten sie das sich anbahnende Unheil noch abwenden. Und tatsächlich konnten die Münchner das Spiel gut fünf Minuten vor Ende nochmal richtig spannend gestalten. Alex van gen Hassend konnte einen Klärungsversuch der Piranhas noch vor der blauen Linie abfangen und brachte den Puck direkt zurück auf EVM-Goalie Josef Kraus, der den Schuss nur auf Kosten eines Abprallers entschärfen konnte. Zunächst scheiterte Yehor Vinnytskyi im ersten Versuch, doch dann war es Tobias Treichl, der den zweiten Nachschuss mit der Rückhand über die Schoner von Kraus hinweg in die Maschen lupfte und seine Mannschaft wieder auf ein Tor heranbrachte.
In der Crunchtime zeigte sich jedoch einmal mehr, warum der EV Mittenwald jede Saison zu den besten Mannschaften der Bezirksliga Bayern gehört. Die Piranhas verteidigten clever und ließen nur wenige Chancen zu. Ganz im Gegenteil hatte Corey Morgan nach einem abgefangenen Aufbaupass die große Chance auf die Vorentscheidung, scheiterte allerdings im Eins-Gegen-Eins gegen Tamino Kaut. Die letzte Gelegenheit für den MEK bot sich Maximilian Deutzmann, der eine halbe Minute vor Abpfiff als sechster Feldspieler von Yehor Vinnytskyi im hohen Slot bedient wurde. Sein Schlagschuss wurde jedoch geblockt, und das anschließende Bully ging an die Gastgeber, die den Puck langsam aus der Zone und den 4-3 Heimerfolg über die Zeit brachten.
Erneut geben Kleinigkeiten den Ausschlag
Trotz bester Vorsätze beenden die Münchner Luchse ihre drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspiele mit leeren Händen. Auch in Mittenwald war man nah an einem Überraschungserfolg dran, jedoch gaben auch in Garmisch-Partenkirchen Kleinigkeiten den Ausschlag. Die routinierten Gastgeber erzielten ihre Treffer stets im richtigen Moment, und ihre Ausnahmespieler konnten dem Spiel stets ihren Stempel aufdrücken. Für die Luchse stach erneut das Sturmtrio aus Vehor Vinnytskyi, Edgars Opulskis und Tobias Treichl hervor. Zudem zeigte Verteidiger Dominik Hnat ein ansprechendes Comeback, und Tamino Kaut wurde aufgrund einer starken Leistung zwischen den Pfosten von seinen Mitspielern zum Spieler des Tages gewählt.
Ausblick
Nach drei Niederlagen in Serie wollen die Luchse endlich in die Erfolgsspur zurückkehren. Die erste Gelegenheit hierfür bietet sich am Freitag, dem 10. Januar, beim Heimspiel gegen den ESC Holzkirchen. Wir würden uns sehr freuen, euch wieder zahlreich im Münchner Weststadion begrüßen zu dürfen!
Benjamin Dornow, 06. Januar 2025
Statistik
EV Mittenwald – Münchner EK „Die Luchse“ 4-3 (2-1, 1-1, 1-1)
03. Januar 2025, 20:00 Uhr
Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen
Zuschauer: 45
Aufstellungen:
EV Mittenwald
Kraus, Kautecky – S. Morgan (A), Wilhelm, Berndaner, Schwinghammer, Witting, Neumeier – Ernszt, Radu (A), C. Morgan, Mutz, Watford, Fichtl, Breundl, Gallenberger (A), Gruber, Gerstmeir
Münchner EK „Die Luchse“
Kaut, Weber – von Friderici, van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Schafroth, Hnat – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Barth, Treichl (C)
Tore:
0-1 Vinnytskyi (Opulskis, 4:02)
1-1 Gruber (Gallenberger, 10:36)
2-1 Wilhelm (Breundl, 13:05)
3-1 Radu (C. Morgan, 25:30)
3-2 Treichl (van gen Hassend, Opulskis, 27:13)
4-2 Gruber (Wilhelm, Breundl, 49:10)
4-3 Treichl (Vinnytskyi, van gen Hassend, 54:41)
Strafminuten:
EV Mittenwald: 6
Münchner EK „Die Luchse“: 8
Video
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