Endlich wieder drei Punkte – Luchse landen wichtigen Heimsieg gegen Berchtesgaden

Die Münchner Luchse konnten am vergangenen Wochenende endlich wieder ein Erfolgserlebnis sammeln. In einem umkämpften Spiel gegen den EV Berchtesgaden konnten die Landeshauptstädter ihre Niederlagenserie mit einem 4-2 (1-1, 1-0, 2-1) Heimerfolg brechen.

Luchse bleiben trotz Rückstand cool

Die Ausgangslage vor dem Spiel zwischen dem MEK und den Gästen aus dem Berchtesgadener Land waren trotz vermeintlich klarer Verhältnisse in der Tabelle alles andere als eindeutig. Während sich der MEK auf dem vierten Platz und somit in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd befand, startete der EVB auf Platz sieben in ihr Auswärtsspiel im Münchner Westen. Der Trend hingegen sprach für die Gäste. Während die Luchse mit vier Niederlagen am Stück in ihr letztes Heimspiel des Monats gingen, haben die Berchtesgadener ihre letzten vier Spiele siegreich gestaltet. Sollte im Back-To-Back gegen den MEK auch noch die volle Punktzahl geholt werden, wären die Landeshauptstädter auf einmal in Schlagdistanz.

Entsprechend entschlossen gingen beide Mannschaften in die Begegnung. Schon in den ersten Wechseln wurde klar, dass dieses Spiel über den Kampf gehen würde. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter Eis und gingen hart, jedoch im Rahmen des Erlaubten, zur Sache. Obwohl die Luchse die ersten guten Gelegenheiten des Abends verzeichneten, waren es die Gäste, die den Torreigen an diesem Abend eröffneten. In der achten Minute brachte Richard Kroll einen Schuss auf das Münchner Tor, der kurz vor dem Torraum noch von Matthias Zern unhaltbar zum 0-1 abgefälscht wurde. Jens Berger, der den Zuschlag zwischen den Pfosten erhielt, hatte absolut keine Chance.

Im Unterschied zu den vergangenen Spielen ließen sich die Gastgeber diesmal nicht von einem Gegentreffer aus dem Konzept bringen. Die Luchse hängten sich rein und erarbeiteten sich im wahrsten Sinne des Wortes ihre Chancen. In der 15. Minute war es passenderweise die vierte Münchner Reihe, die alles wieder auf Anfang stellte. Dominik Hnat eroberte im eigenen Drittel den Puck und schickte Edgars Opulskis auf die Reise. Der lettische Stürmer entledigte sich seiner Verfolger, zog aus dem hohen Slot ab und ließ die Scheibe auf der Fanghandseite im Netz zappeln. Edgars, der an diesem Abend Doppelschichten fuhr und mannschaftsintern für die meisten Torschüsse verantwortlich war, belohnte sich schon früh für eine enorm couragierte Leistung und sorgte für einen ausgeglichenen Pausenstand.

Beißen, blocken, scoren

Während sich beide Mannschaften im ersten Drittel noch ein wenig abtasteten, übernahmen die Luchse im Mittelabschnitt die Kontrolle. Die Landeshauptstädter verlagerten das Spiel mehr und mehr in die Zone der Gäste und erarbeiteten sich Chance um Chance. Das soll jedoch nicht heißen, dass der EVB hilflos auf den zweiten Gegentreffer des Abends wartete. Ganz im Gegenteil, die Mannschaft aus Berchtesgaden setzte eine Vielzahl gefährlicher Nadelstiche, meist in Form von schnellen Gegenangriffen. Die Defensivabteilung der Luchse, die am Freitag zu alter Stärke zurückfand, arbeitete die Chancen ihrer Gegner jedoch konsequent weg. Allen voran Dominik Hnat, der seit seiner Rückkehr aufs Eis wieder als Puckmagnet der Münchner Abwehr fungiert, zeigte vollsten Einsatz und warf sich in jede noch so hart geschossene Scheibe hinein. Konnte kein Verteidiger mehr aushelfen, so war Jens Berger im Eins-Gegen-Eins unüberwindbar und sorgte für Verzweiflung bei den gegnerischen Stürmern.

In der 32. Minute eines bis dato enorm unterhaltsamen Spiels gingen die Gastgeber erstmals in Führung. Dominik Hnat fing im gegnerischen Drittel einen Pass ab und hatte angesichts eines auf ihn zukommenden Gegenspielers nur wenige Momente Zeit, den Puck wieder loszuwerden. Domi schaltete schnell und feuerte im allerletzten Moment noch einen Handgelenkschuss ab, ehe er zu Fall gebracht wurde. Während der Münchner Defensivspezialist mit dem Hosenboden auf dem Eis aufschlug, zischte sein Schuss an EVB-Goalie Fabio Fürlinger vorbei ins Netz. Beißen, blocken, checken, scoren – Domi packte gegen Berchtesgaden all seine Fähigkeiten aus und belohnte sich umgehend mit seinem ersten Saisontor.

Die erstmalige Führung gab den Luchsen erkennbar Sicherheit. Nun war das Selbstvertrauen da, das das Team von Markus Kiefl wochenlang von Sieg zu Sieg eilen ließ, und die Gastgeber erspielten sich nun Chancen im Minutentakt. DIe wohl beste Chance auf den Ausbau der Führung hatte erneut die vierte Reihe der Luchse. Edgars Opulskis schlug aus dem eigenen Drittel eine perfekte Flanke direkt in den Laufweg von Can-Luca Senghas auf dem rechten Flügel. Can nahm die Scheibe auf, skatete die Bande entlang und spielte den Puck vor das Tor auf Andreas Steer, der aus nächster Nähe denkbar knapp scheiterte. Für den Angriff mit perfekter B-Note gab es dennoch Szenenapplaus vom Publikum, und für die Landeshauptstädter gab es zur Pausensirene einen Spielstand von 2-1.

Mit richtiger Reaktion zum ersten Sieg des neuen Jahres

Nur noch zwanzig Minuten trennten die Luchse von ihrem ersten Sieg seit einem Monat. Allerdings war es auch nur ein Tor, das die Münchner von ihren Gegnern trennte. Entsprechend spannend war die Ausgangssituation vor dem finalen Abschnitt, und schnell wurde es auf dem Eis noch spannender. In einer Wiederholung des ersten Treffers brachte in der 52. Minute erneut Richard Kroll einen Schuss aus der Halbdistanz auf das Tor der Landeshauptstädter, und erneut landete die Scheibe hinter der Linie. Wie schon beim ersten Berchtesgadener Treffer wurde der Puck kurz vor Jens Berger abgefälscht, diesmal vom eigenen Mann, und der Münchner Torwart war einmal mehr machtlos. 2-2, alles wieder auf Anfang.

Einmal mehr zeigten die Luchse Resilienz und verkrafteten auch diesen Rückschlag äußerst schnell. Kurz vor der 50. Minute konnte Can-Luca Senghas, der am Freitag eine seiner bis dato besten Leistungen im Luchsfell ablieferte, nur mit einem Foul gestoppt werden. Im daraus resultierenden Überzahlspiel schnürten die Gastgeber den EVB ein, bis der Puck kurz vor Ablauf der Strafe endlich im Netz zappelte. Tobias Treichl brachte eine Scheibe vom linken Flügel aufs Tor, die von Fabio Fürlinger lediglich auf Kosten eines Abprallers entschärft werden konnte. Nach kurzem Gestochere war es der unbeirrt vor dem Tor arbeitende Verteidiger Henri Höhn, der sich belohnte und die Scheibe über die Linie bugsierte. Henri, der eine enorm starke erste Saison im Herrenbereich absolviert, wurde von seinem Mannschaftskollegen geherzt und brachte die Luchse acht Minuten vor Ende wieder in Führung.

Im Anschluss an den Führungstreffer versuchten die Berchtesgadener nochmal alles, um den erneuten Ausgleich zu erzielen und doch noch einen Punkt aus der Landeshauptstadt mitzunehmen. Den Gästen ging allerdings zunehmend die Kraft aus, und die Luchse schafften es, mit diszipliniertem Spiel die Zeit von der Uhr zu nehmen. Kurz nachdem EVB-Coach Andreas Stöckl seine Auszeit nahm, fiel dann schließlich die Entscheidung. Der vierte MEK-Treffer war ein traumhaft anzusehendes Zusammenspiel der neu formierten ersten Reihe. Maximilian Deutzmann schlickte mit einem Pass über die rechte Bande Lukas Doubrawa auf die Reise. Lukas lief in Richtung Grundlinie und spielte auf Höhe des Bullykreises den Pass auf den mitgelaufenen Moritz Barth. Mo bekam den Puck optimal auf die Kelle gespielt, verlud Fürlinger und schob exakt drei Minuten vor Abpfiff zum 4-2 und damit zur Entscheidung ein.

Arbeitsreihe glänzt beim Arbeitssieg

Endlich wieder drei Punkte! Nach vier Wochen ohne Sieg ist die Durststrecke des Luchsrudels beendet. Der Erfolg gegen den EVB war aus mehreren Gründen enorm wichtig. Zum einen konnten die Landeshauptstädter somit ihr hart erarbeitetes Polster auf die hinteren Plätze wieder ein wenig ausbauen, und zum anderen fand das Team von Coach Markus Kiefl wieder zu seinen Stärken zurück, die den Traumstart in die Saison erst ermöglicht haben. Die Landeshauptstädter gaben mit vier Reihen Vollgas und arbeiteten ihre Gegner mit jedem Shift mürbe, bis das letzte Drittel schließlich ganz im Zeichen des MEK stand. In diesem kampfbetonten Eishockeyspiel verdiente sich besonders die vierte Reihe der Luchse ein Sonderlob. In der Defensive verteidigten Corin Remmert und Dominik Hnat mit Leib und Seele, und letzterer konnte mit seinen ersten zwei Punkten der Saison sogar Zählbares verbuchen. Im Sturm brachten Can-Luca Senghas und Andreas Steer nicht nur den gewohnt starken Einsatz, sondern erspielten sich eine Vielzahl guter Chancen und harmonierten hervorragend mit allen Doppelwechslern, die neben den Einsätzen in ihrer regulären Reihe zusätzlich Shifts mit Can und Andi fuhren. Der Garant für den Sieg war jedoch Goalie Jens Berger, der seinen Vorderleuten mit einigen Big Saves den Abend rettete und in seinem ersten Einsatz der Saison gleich zum Luchse MVP gewählt wurde.

Ausblick

Am nächsten Wochenende sind die Luchse nicht nur doppelt gefordert, sondern auch lange unterwegs. Am Freitag steht das Rückspiel gegen den EV Berchtesgaden im Eisstadion an der Schießstätte an. Am darauffolgenden Samstag geht es für die Luchse nach Ottobrunn, wo sie um 17:45 Uhr bei der SG Ottobrunn/Miesbach gastieren.

Benjamin Dornow, 20. Januar 2025

Statistik

Münchner EK „Die Luchse“ – EV Berchtesgaden 4-2 (1-1, 1-0, 2-1)

19. Januar 2025, 19:30 Uhr

Weststadion München

Zuschauer: 50

Aufstellungen:

Münchner EK „Die Luchse“

Berger, Kumerics – von Friderici, van gen Hassend, Remmert, Killinger (A), Höhn, Jörg, Hnat, Axtner (C) – Klopstock, Steinmetz, Doubrawa, Kovac, Deutzmann (A), Opulskis, Erpenbach, Steer, Senghas, Barth, Treichl

EV Berchtesgaden

Fürlinger, Förster – Streif, Kroll (A), Bork, S. Kohl, C. Zern, S. Fegg, Wildmann – Zauner, Gadringer, Brandner (C), V. Kohl, M. Zern (A), Stöckl, Heim, Berreiter, C. Fegg

Tore:

0-1 M. Zern (Kroll, C. Fegg, 7:02)

1-1 Opulskis (Hnat, 14:07)

2-1 Hnat (kein Assist, 31:13)

2-2 Kroll (kein Assist, 47:23)

3-2 Höhn (Klopstock, Treichl, 51:37/PP1)

4-2 Barth (Doubrawa, Deutzmann, 57:00)

Strafminuten:

Münchner EK „Die Luchse“: 2

EV Berchtesgaden: 8

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