Luchsrudel muss sich von Top-Center verabschieden – Danke, Eddy!
Die erste Mannschaft des Münchner EK muss sich von ihrem zweitbesten Scorer der Vorsaison verabschieden. Der lettische Stürmer Edgars Opulskis wird zur kommenden Saison nicht mehr für den MEK aufs Eis gehen.
Dass ein Spieler von Edgars‘ Format für im Münchner Weststadion aufläuft, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Der gebürtige Lette und Sohn des früheren Eishockeyprofis Juris Opulskis hatte nämlich schon in frühen Jahren auf eine Karriere im Profibereich hingearbeitet. In seiner Heimatstadt durchlief er die Nachwuchsmannschaften von Dinamo Riga. Dort konnte er sich in der Junioren-KHL (Kontinental Hockey League) mit den besten Nachwuchsspielern aus Russland sowie benachbarten Staaten messen. Nach dem Ende seiner Nachwuchslaufbahn entschied sich der intelligente wie wissbegierige Stürmer für ein Studium. Seiner großen Leidenschaft Eishockey ging er jedoch weiterhin in seiner Freizeit nach.
Edgars wechselte im Sommer 2020 als amtierender Bezirksligameister und Landesligaaufsteiger von den Wanderers Germering in die bayrische Landeshauptstadt. Nach dem Re-Start des Amateursports im Herbst 2021 absolvierte er sein lang erwartetes Pflichtspieldebüt für den Münchner Eishockeyklub und zeigte dort, weshalb sich die sportliche Leitung der Landeshauptstädter stark um ihn bemüht hatte. Der frühere lettische Jugendnationalspieler ist unheimlich pucksicher, stark am Bullypunkt, kann das Spiel wie kaum ein anderer lesen und hat einen millimetergenauen Handgelenkschuss. An seinen sportlichen Fähigkeiten hat der Neuluchs nie auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen lassen, allerdings wurde er durchgehend vom Verletzungspech verfolgt. In beiden Wintern wurde seine Saison verletzungsbedingt vorzeitig beendet.
Dies sollte sich in der Saison 2024/25 ändern. Edgars bereitete sich zielgerichtet auf die Saison vor und unternahm in der Vorbereitung wichtige Schritte, die seiner Durabilität zugutekommen sollten. Auf dem Eis passte er seinen Spielstil an und fand mit der neuen Herangehensweise sowie neuen Reihenpartnern in Yehor Vinnytskyi und Tobias Treichl endlich sein Glück. Nicht nur konnte der Center die Saison durchspielen, er lieferte auch noch die beste Spielzeit seiner Seniorenlaufbahn ab. Die zweite Münchner Reihe war ein absoluter Garant für die höchst erfolgreiche Saison des Luchsrudels. Im Zentrum dieser Formation stand Edgars, der seine Aufgaben als Mittelstürmer mehr als erfüllt hat. Edgars leitete das Spiel stets mit Ruhe und millimetergenauer Präzision, sei es durch das Verwalten der Scheibe, gezielte Pässe zu seinen besser postierten Mitspielern, oder durch einen präzisen Torabschluss. Das Ergebnis war eine hervorragende Saison, in der Edgars sechs Treffer erzielte, sechzehn Tore auflegte, mit einem Wert von +18 der unangefochtene Plus/Minus-König seiner Mannschaft war und in den darauffolgenden Playoffs noch einen Treffer nachlegen konnte.
Nach seiner sportlich besten und persönlich schönsten Saison im Luchsrudel hätte Edgars nur zu gerne eine weitere Spielzeit im Münchner Trikot absolviert. Allerdings musste der studierte Literaturwissenschaftler kurz nach dem Ende der diesjährigen Playoffs beruflich bedingt umziehen und kann somit im kommenden Winter nicht für den MEK antreten. Somit endet seine Zeit im Münchner Westen nach drei Spielzeiten. In 28 Pflichtspielen, die er für den MEK absolvierte, erzielte Edgars zehn Tore und bereitete 22 weitere Treffer vor.
Sportlich wie menschlich ist dieser Abgang ein herber Verlust für das Luchsrudel, das mit dem lettischen Laser nicht nur einen herausragenden Eishockeyspieler, sondern auch einen empathischen, intelligenten und freundlichen Kameraden verliert. Wir bedanken uns von ganzem Herzen für deine Zeit beim MEK, Edgars! Wir wünschen dir nur das Beste für deine Zukunft und würden uns sehr freuen, dich im kommenden Winter als Zuschauer im Weststadion begrüßen zu dürfen!
Benjamin Dornow, 30. Juli 2025