Der geheime Goalgetter beendet seine Laufbahn – Danke, Marius!

Ein langjähriger Luchs wird die Schlittschuhe im kommenden Winter im Keller stehen lassen und nicht mehr für den MEK auflaufen. Nach sieben Jahren bei den Landeshauptstädtern verlässt Stürmer Marius Schorr das Luchsrudel.

Kaum jemand im Münchner Kader hat das Wappentier des MEK, den Luchs, so verkörpert wie Marius. Der Stürmer mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken. Wer diesem Urteil jedoch zu sehr vertraut, könnte es innerhalb kürzester Zeit bereuen. Der in Pfaffenhofen ausgebildete Stürmer muss nicht auf atemberaubende Athletik oder professionelles Puckhandling zurückgreifen, um Gefahr für das gegnerische Tor auszustrahlen, sondern auf seine Instinkte und Reflexe. In all seinen Jahren beim MEK war Marius stets einer der effektivsten Spieler rund um den Torraum. Sei es ein Abpraller, ein abgefälschter Schuss oder ein Defensivbock des Gegners – dank seiner blitzschnellen Reflexe war der geheime Goalgetter in diesen Situationen immer brandgefährlich und konnte mehrfach wichtige Treffer erzielen, die seiner Mannschaft wichtige Punkte bescherten.

Für immer unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Saison 2021/22. In der von pandemiebedingten Einschränkungen geprägten Spielzeit startete Marius unscheinbar in die Hauptrunde, wurde jedoch Ende Dezember vom damaligen Headcoach Tobias Knallinger in die erste Reihe befördert. Der Instinktstürmer war der perfekte dritte Mann neben Simon Klopstock und Sascha Günzel und konnte sein Potential vollends ausschöpfen. In seinen letzten sechs Saisonspielen erzielte er fünf Tore. Mit insgesamt zehn Punkten in neun Punktspielen war er der drittbeste Scorer des Luchsrudels und legte den besten Winter seiner Seniorenlaufbahn hin.

Im darauffolgenden Jahr konnte Marius seine Vorjahresleistung mit neun Punkten bestätigen, allerdings konnte er in seinen beiden letzten Spielzeiten beim MEK nicht mehr ganz an die Werte herankommen. Der Stürmer spielte unvermindert sein Spiel, erhielt jedoch weniger Gelegenheiten als in den vorangegangenen beiden Jahren und konnte somit seltener aus nächster Nähe zuschlagen. Sein letztes Punktspieltor für die Landeshauptstädter, am 24. November 2023 gegen die Black Bears Freising, war ein Spiegelbild seiner Zeit im Münchner Westen – ein Puck landete unerwartet im Slot vor dem geheimen Goalgetter, er reagierte am schnellsten und machte somit aus einer ungefährlichen Situation binnen einer Sekunde ein Tor für den MEK. Insgesamt bestritt Marius in seinen sieben Spielzeiten im Luchsrudel fünfzig Punktspiele, erzielte dreizehn Tore und bereitete achtzehn Treffer vor.

Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten gingen die Einsatzzeiten für den langjährigen Luchs nach unten. Aus zeitlichen Gründen ist es für Marius immer schwieriger geworden, im vollen Umfang am Trainings- und Spielbetrieb der Luchse teilzunehmen. Nachdem sich für den kommenden Winter keine Veränderung abgezeichnet hat und die Playoff-Qualifikation im vergangenen Jahr die optimale Krönung von seiner Zeit im Münchner Westen war, hat sich der Stürmer nun dazu entschieden, seine Laufbahn im Verbandsbereich zu beenden.

Die gemeinsame Zeit kann sowohl sportlich als auch menschlich als nichts anderes als vollends gelungen bezeichnet werden. Der in Pfaffenhofen ausgebildete Stürmer absolvierte seine sportlich besten Spielzeiten beim MEK und war menschlich stets eine Bereicherung für das Luchsrudel. Nachdem er die Zeit mit den Luchsen in höchstem Maße genossen hat, wird er auch in Zukunft das Geschehen im Münchner Westen aufmerksam verfolgen. Wir bedanken uns von ganzem Herzen für deine acht Jahre beim Münchner Eishockeyklub, Marius, und wünschen dir nur das Beste für deine Zukunft! Bis bald im Luchsbau!

Benjamin Dornow, 21. Juli 2025