September endet mit Niederlage und Sieg – Luchse verlieren beim HC Maustadt, gewinnen in Dorfen

Die Münchner Luchse gehen mit einer ausgeglichenen Bilanz in die Halbzeit der Preseason 2025. In ihrem dritten Testspiel waren die Landeshauptstädter mit 4-2 (3-0, 1-2, 0-0) beim HC Maustadt unterlegen, und eine Woche später konnte das Luchsrudel einen 4-5 (3-2, 0-1, 1-1, 0-1) Sieg nach Penaltyschiessen beim ESC Dorfen 1B erringen.

Ineffiziente Luchse kommen in Maustadt nicht von frühem Rückstand zurück

Zehn Tage vor der Veröffentlichung dieses Rückblicks ging es für den MEK in Richtung Memmingen. Dort sollte es in der Vorbereitung das lang erwartete Rückspiel gegen den HC Maustadt geben, mit denen die Luchse zuletzt vor über zehn Jahren im Bezirksliga-Finale die Schläger gekreuzt hatten. Zwar trägt mit Andreas Steer nur noch ein Spieler, der damals schon auf dem Eis stand, das Luchsfell, doch auch dieser Umstand ließ die Motivation der Landeshauptstädter nicht sinken. Die Münchner starteten couragiert und aktiv ins Spiel, allerdings war die Trefferquote deutlich niedriger als am vorherigen Wochenende in Dingolfing. Die Gäste waren optisch überlegen, verzettelten sich allerdings oftmals zu sehr in ihren Offensivaktionen. Ganz anders hingegen agierten die Jungs vom HC Maustadt. Die Gastgeber waren nur selten im Angriffsdrittel unterwegs, kamen sie jedoch vor den Münchner Goalie Tamino Kaut, agierten sie gnadenlos effizient. Als die Luchse in der sechsten Minute in Überzahl agierten, durften die Gastgeber einen weitestgehend ungehinderten Konter fahren und konnten in Person von Andre Aschenbrenner zum 1-0 einnetzen. Wie man Überzahl spielt, zeigten die Maustädter zwei Minuten später. Nachdem Tamino im Münchner Tor einen ersten Versuch von der blauen Linie abwehren konnte, setzten die Stürmer nach und erarbeiteten sich mehrere Nachschüsse, bis erneut Andre Aschenbrenner den Puck endlich zum 2-0 über die Linie drücken konnte. In der 13. Minute kam es dann noch dicker für die Luchse. Erneut durfte der HCM in Überzahl agieren, und diesmal schlug die Scheibe nach einem Blueliner von Robin Prätz im Münchner Tor ein. Trotz optischer Überlegenheit ging es für die Luchse also mit einem deutlichen 3-0 Rückstand in die erste Pause.

Coach Markus Kiefl war in der Kabine alles andere als zufrieden mit dem Auftreten der Luchse und drehte an ein paar Stellschrauben. Die Münchner spielten nun zielstrebiger und belohnten sich schnell. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff hielt Lukas Doubrawa seinen Schläger in einen Schuss von Dmitrii Paramonov und fälsche die Scheibe unhaltbar ab. Nun waren die Landeshauptstädter am Drücker, und als sie sich wenige Sekunden später ein Überzahlspiel erarbeiteten, lag die weitere Verkürzung des Rückstands in der Luft. Diese Möglichkeit zerschlug sich jedoch leider innerhalb kürzester Zeit. Die Luchse leisteten sich ohne Druck einen Puckverlust im eigenen Drittel, und Andre Aschenbrenner bedankte sich herzlich mit seinem dritten Treffer des Abends. Nach der Wiederherstellung des alten Vorsprungs blieben die Münchner offensiv bemüht und kamen durch einen sehenswerten Schlagschuss von Yehor Vinnytskyi wieder auf zwei Tore heran. Trotz bester Bemühungen seitens der MEKler war das 4-2 für den HCM jedoch nicht nur der Stand nach 40 Minuten, sondern auch nach Ende der Begegnung.

Münchner zeigen bei zähem Spiel in Dorfen Moral

Nach dem etwas ernüchternden Resultat in Memmingen wollten sich die Luchse am Samstag bei der Zweitvertretung des ESC Dorfen von einer anderen Seite zeigen. Dieses Vorhaben startete vielversprechend. In zweiten Wechsel erzielte Maximilian Deutzmann nach sehenswerter Vorlage von Theodor Ziegelhöffer den Führungstreffer für die Landeshauptstädter. Die Münchner blieben nach dem Führungstreffer zwar am Drücker, für den zweiten Treffer des Abends war jedoch der ESC verantwortlich. Verteidiger Reik Walter lief mit der Scheibe von hinten durch und ließ kurz hinter der blauen Linie einen Handgelenkschuss auf das Tor los, der seinen Weg ins Netz fand. Im Anschluss entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem die Gäste das Geschehen auf dem Eis größtenteils dominierten. Konsequenterweise erzielte erneut Max Deutzmann mit einem sehenswerten Alleingang in eigener Unterzahl den erneuten Führungstreffer. Ermöglicht wurde das 1-2 durch eine Puckeroberung von Theodor Ziegelhöffer im gegnerischen Drittel. Offensiv zeigten die Luchse weiter sehenswerte Spielzüge, allerdings war der Fokus in der Defensive nicht von Anfang an vorhanden. Nach einem vermeidbaren Puckverlust wurde die Führung fünf Minuten vor der ersten Pause von Quirin Brugger egalisiert, und zwei Minuten später sorgte Paul Lönnig sogar für die erste Führung der Gastgeber. Torfrau Paula Weber entschärfte den ersten Schussversuch zwar noch spektakulär, war beim Rebound jedoch chancenlos. Zwei Tore aus sechzehn Torschüssen, drei Gegentore aus sechs Schüssen aufs eigene Tor – sowohl vorne als auch hinten war noch einiges an Luft nach oben.

Das zweite Drittel verlief deutlich zerfahrener. Die Mannschaften sammelten im Mittelabschnitt Strafzeiten nahezu nach Belieben. So bekamen zwar die Special Teams auf beiden Seiten Eiszeit zur Genüge, allerdings kam nur wenig Spielfluss zustande. Dies drückte sich in der stark gesunkenen Anzahl an Torschüssen aus. Ein Stich konnte vor den letzten zwanzig Minuten jedoch noch gesetzt werden, und das glücklicherweise von den Gästen. Die dritte Münchner Reihe, die aufgrund der vielen Über- und Unterzahlsituationen noch gut Luft hatte, sorgte mit einem schönen Spielzug für den Ausgleich. Andreas Steer bediente von hinter dem Tor aus deinen Reihenkollegen Marvin Kovac, und das Münchner Kindl netzte aus dem Slot per Direktschuss ein. Somit ging es mit einem 3-3 in den Schlussabschnitt.

Im letzten Abschnitt wollten die Landeshauptstädter endlich mehr aus ihren Chancen machen. Leider startete dieses Projekt denkbar ungünstig. Ausgerechnet in eigener Überzahl passierte den Münchnern ein Reifenplatzer. Die ESC-Reserve eroberte den Puck im eigenen Drittel, Quirin Brugger und Josef Folger fuhren einen Konter, und letzterer netzte zur erneuten Führung der Gastgeber ein. Die Antwort der Luchse waren unentwegte Angriffe auf das Tor der Eispiraten, allerdings verzweifelten die Münchner zunehmend an Torwart Martin Rinnerer. Der ESC-Goalie erwischte einen wahren Sahnetag und entschärfte in den letzten Minuten des Spiels mehrere hundertprozentige Chancen. War Rinnerer überwunden, rettete das Gestänge – in einem einzelnen Angriff des MEK sogar zwei mal innerhalb weniger Sekunden. Paula Weber im Münchner Tor war seltener gefragt, entschärfte jedoch unter anderem einen Alleingang souverän. Nach minutenlangen belagerungsartigen Zuständen im Drittel des Gastgeber war es dann schließlich so weit. Bei einem versuchten Befreiungsschlag des ESC konnte Verteidiger Henri Höhn die blaue Linie halten und legte quer auf Yehor Vinnytskyi. Dieser hatte ein Auge für den im Slot vollkommen ungedeckt stehenden Michael Glattenbacher. Yehor setzte den Neuluchs mit einem perfekten Pass in Szene, und Glatte drückte die Scheibe sehenswert in der Drehung über die Linie. Nach dem hochverdienten Ausgleich ging es ins Penaltyschiessen. Dort hatten die Luchse zunächst stets die richtige Antwort. Die versenkten Penaltys von Quirin Brugger sowie Josef Folger konnten Theodor Ziegelhöffer und Maximilian Deutzmann kontern. Somit ging es ins Stechen, und diesmal schlug der MEK als Erster zu. Michael Glattenbacher netzte auch im Shootout ein und brachte seine neue Mannschaft in Führung. Lukas Schwimmer musste nun treffen, um das Spiel noch weiter zu verlängern, scheiterte jedoch an Paula Weber, die den Sieg der Landeshauptstädter in ihrer Fanghand festhielt.

Baustellen Effizienz und Defensivarbeit

Nach der vermeidbaren Niederlage in Memmingen wären die Luchse beinahe erneut ohne Not als Verlierer vom Eis gegangen. Im letzten Abschnitt zeigten sie jedoch vollen Kampfgeist und den Willen, sich nicht noch einmal geschlagen geben zu müssen. Dieser positive Aspekt ist auf jeden Fall massiv hervorzuheben, allerdings sollten auch die noch offenen Baustellen verschwiegen werden, nämlich Effizienz und Defensivarbeit. Nach einer gnadenlosen Offensivperformance in Dingolfing taten sich die Landeshauptstädter an den vergangenen beiden Wochenenden deutlich schwerer mit dem Tore schiessen. Selbst in Dorfen, wo immerhin vier Treffer in der regulären Spielzeit erzielt werden konnten, hatten die Münchner Chancen für deutlich mehr Treffer. Zeitgleich fraßen die Luchse einige Gegentreffer, die mit fokussierterer Defensivarbeit wohl vermeidbar gewesen wären. An diesen beiden Punkten wird MEK-Coach Markus Kiefl mit seinem Team in den verbleibenden Trainingseinheiten bis zum Punktspielstart noch arbeiten müssen. Die nächste Gelegenheit hierfür bietet sich glücklicherweise enorm schnell.

Ausblick

An den letzten drei Vorbereitungs-Wochenenden wird die Schlagzahl beim Münchner EK nochmal hochgefahren. Die Luchse bestreiten dieses Wochenende zwei Spiele. Am Tag der deutschen Einheit geht es zum ESC Kempten 1B, und am Sonntag sind die Luchse beim Playoff-Kandidaten EHC Waldkraiburg 1B zu Gast.

Benjamin Dornow, 29. September 2025

Statistik Maustadt – MEK

HC Maustadt – Münchner EK „Die Luchse“ 4-2 (3-0, 1-2, 0-0)

19. September 2025, 20:00 Uhr

ALPHA COOLING-Arena Memmingen

Zuschauer: 75

Aufstellungen:

HC Maustadt

Chronz – Fastner, Tögel, Schalk, Pauli, Ulianiw (A), Prätz, Haspel – Schmalz, Greilich, Mester, Stempfel (A), Schwarz, Füllenbach, A. Aschenbrenner, K. Aschenbrenner

Münchner EK „Die Luchse“

Kaut, Kumerics – von Friderici, van gen Hassend, Jörg (C), Killinger (A), Höhn, Stroppe, Paramonov – Steinmetz, Doubrawa, Vinnytskyi, Kovac, Deutzmann (A), Steer, Mauch, Senghas

Tore:

1-0 A. Aschenbrenner (Mester, 5:02/SH1)

2-0 A. Aschenbrenner (Prätz, 7:11/PP1)

3-0 Prätz (Schmalz, K. Aschenbrenner, 12:46/PP1)

3-1 Doubrawa (Paramonov, 26:45)

4-1 A. Aschenbrenner (Greilich, 28:37/SH1)

4-2 Vinnytskyi (Paramonov, 37:18)

Statistik Dorfen 1B – MEK

ESC Dorfen 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 4-5 (3-2, 0-1, 1-1, 0-1) SO

27. September 2025, 20:00 Uhr

Dr. Rudolf Stadion Dorfen

Zuschauer: 31

Aufstellungen:

ESC Dorfen 1B

Rinnerer – F. Steierer, Numberger, Hartl, D. Steierer (C), Walter, Behrendt – Lönnig, Schreiner, Folger, Blaha, Wiedenhofer, Schwimmer (A), Brugger, Baumgartner

Münchner EK „Die Luchse“

Weber, Kaut – von Friderici, van gen Hassend, Jörg, Killinger (A), Höhn, Hnat, Axtner (C) – Klopstock, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Kovac, Deutzmann (A), Glattenbacher, Steer, Barth, Treichl

Tore:

0-1 Deutzmann (Ziegelhöffer, 1:11)

1-1 Walter (kein Assist, 4:18)

1-2 Deutzmann (Ziegelhöffer, 9:48/SH1)

2-2 Brugger (Hartl, 14:47)

3-2 Lönnig (Brugger, 17:00/PP1)

3-3 Kovac (Steer, 26:00)

4-3 Folger (Brugger, 42:35/SH1)

4-4 Glattenbacher (Vinnytskyi, Höhn, 57:18)

4-5 Glattenbacher (60:00/Penaltyschiessen)

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