Der neue Luchse-Trainer ist gefunden – Tobias Knallinger steht ab kommender Saison hinter der Bande

Die sportliche Leitung des Münchner EK freut sich, den nächsten Luchse-Coach vorzustellen. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Gesicht. Ab der kommenden Saison wird der ehemalige MEK-Stürmer Tobias Knallinger als Cheftrainer bei den Münchner Luchsen tätig sein.

Sobald sich die sportliche Leitung für einen Trainerwechsel entschieden hat, war Knallinger die erste Wahl als neuer Übungsleiter. Besonders sein breites Fachwissen sowie einige während seiner früheren Engagements bei den Luchsen unter Beweis gestellte Fähigkeiten, die sich gut auf das Coaching übertragen lassen sollten, machten ihn zum Wunschkandidaten.

Nach ersten Gesprächen ging Knallinger am 11. März mit der Mannschaft im letzten Training der Saison zusammen aufs Eis. Einen Tag später folgte die endgültige Fixierung der Zusammenarbeit in der kommenden Saison.

Tobias Knallinger ist schon lange mit dem Eissport verbunden. Zum Eishockey kam er über seinen Vater. Sein Bruder, Markus Knallinger, ist schon länger als Trainer tätig, unter anderem beim früheren Oberliga-Team der Erding Gladiators.

Tobias selbst durchlief zunächst die Nachwuchsmannschaften des TSV Erding und war schließlich auch Teil der ersten Mannschaft. Anschließend spielte Knallinger beim EV Bruckberg, danach wieder in Erding und hörte schließlich für ein Jahr ganz mit dem Eishockey auf. Nach seinem Umzug nach München ging er schließlich für den Münchner EK wieder aufs Eis. Nach weiteren Stationen in Moosburg und erneut Erding folgte in der Saison 2015/16 ein zweites Engagement beim MEK. Dort beendete er im November 2015 schließlich seine aktive Karriere. Nun kehrt er zu den Luchsen zurück und macht seine letzte Station als Spieler auch zu seiner ersten Station als Trainer.

Um etwas mehr über den neuen Mann hinter der Bande zu erfahren, haben wir Knallinger vor seinem Amtsantritt ein paar Fragen gestellt:

Was hat dich zu deiner Entscheidung bewegt, dich als Trainer zu versuchen?

Knallinger: „Nun ja, in Erding war ich bei meinen Mitspielern schon als Eishockeyprofessor bekannt. Ich habe meine eigene Idee vom Eishockey, die etwas von den aktuell gängigen Systemen abweicht. Ich würde gerne meine Version von Eishockey spielen lassen und sehen, wie gut es funktioniert.“

Warum hast du dich für den Münchner EK entschieden?

Knallinger: „Als ich das erste mal bei den Luchsen war, war das völlig anders als alles, was ich bei meinen vorherigen Stationen erlebt habe. Ich hatte wirklich das Gefühl, Teil einer Eishockeyfamilie zu sein. Jochen und Rebecca habe ich damals sogar zu meiner Hochzeit eingeladen. Und nachdem Jochen und ich beide selbstständig sind, ist der Kontakt zwischen uns auch nie komplett abgebrochen. Als ich dann schließlich gefragt wurde, ob ich den Trainerposten beim MEK übernehmen will, fiel meine Entscheidung recht schnell. Der MEK war und ist für mich eine Herzensangelegenheit.“

Wo siehst du deine Stärken und wie können diese beim MEK zur Geltung kommen?

Knallinger: „Ich sehe es so, dass man prinzipiell einfaches Eishockey spielen sollte, das aber mit Selbstvertrauen. Wenn man ein einfaches System spielt, in dem jeder Spieler merkt, dass er eine wichtige Rolle hat, und der Zusammenhalt da ist, dann kann man in der Bezirksliga durchaus den zweiten Platz erreichen. Eishockey ist schließlich ein Mannschaftssport, nur zusammen können wir erfolgreich spielen. Genau das möchte ich der Mannschaft vermitteln.
Als ich damals aus Erding nach Bruckberg bin, bin ich zum amtierenden Landesligameister. Da hieß es, dass wir unschlagbar sind, komme wer wolle. Am Ende haben wir aber trotz super Einzelspieler nur mit Ach und Krach die Playoffs geschafft, und zwar eben weil Eishockey nur als Mannschaft funktioniert.
Wir haben auf jeden Fall noch viel Arbeit vor uns. Ich denke aber, dass ich dieser Mannschaft helfen kann, erfolgreich zu sein.“

Gibt es etwas, worauf du dich bei deiner neuen Aufgabe besonders freust? Bist du auf irgendetwas besonders gespannt, oder hast vielleicht vor einem Aspekt am Trainerjob etwas mehr Respekt?

Knallinger: „Respekt habe ich vor allem! Respekt ist für mich generell im Leben extrem wichtig. Das ist eine weitere Voraussetzung für Erfolg – jeder Spieler muss respektiert werden. Angst habe ich allerdings vor nichts.
Ich freue mich besonders auf die Aufgabe, jeden Spieler etwas besser zu machen. Das sollte schließlich das Ziel eines jeden Trainers sein. Jeden besser machen, auch in der Bezirksliga. Außerdem bin ich gespannt darauf, ob mir der Trainerjob Spaß macht und ob ichs gut mach. Schließlich wird es mein erstes Jahr als Trainer.“

In der aktuellen Situation ist es schwierig, sportliche Ziele vorherzusagen. Gibt es aber vielleicht ein persönliches Ziel, das du für nächstes Jahr hast?

Knallinger: „München ist immer eine Wundertüte, weil oft im September noch Spieler dazu kommen, zum Beispiel Studenten. Ab Dezember aber möchte ich, dass man eine Handschrift erkennen kann. Die Mannschaft soll wachsen und jeder soll ein Stück weit spielen, was wir als System wollen.“

Benjamin Dornow, 26. März 2020