Luchse starten mit Niederlage in die Vorbereitung – Unterhaltsames Testspiel geht an die Aibdogs
Die Münchner Luchse mussten sich in ihrem ersten Testspiel der Saison 2024/25 geschlagen geben. In einem schnellen und körperlich intensiven ersten Match konnten sich die Gastgeber vom EHC Bad Aibling 1B mit 4-1 (1-0, 0-0, 3-1) durchsetzen.
Schneller Start gegen starke Aibdogs
Eigentlich wollten die Landeshauptstädter schon ein Wochenende früher in die Vorbereitung starten. Das für den 14. September geplante Spiel gegen den Landesligisten EV Fürstenfeldbruck musste jedoch kurzfristig abgesagt werden. Ganz nach dem Motto „unverhofft kommt oft“ gab es für die Luchse nun doch den gewünschten Vergleich mit höherklassig aktiven Spielern. Nachdem das am selben Tag angesetzte Spiel der ersten Mannschaft des EHC Bad Aibling kurzfristig ausfallen musste, fanden sich acht Spieler (zusammen über 150 Punktspieleinsätze in der Saison 2023/24) aus dem letztjährigen Landesligakader der Aibdogs ein. Die perfekte Gelegenheit für die Luchse, gegen einen sportlich herausfordernden Gegner etwas zu lernen.
Trotz des kurzfristig verstärkten Kaders der Gastgeber entwickelte sich ein schnelles Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Die erste hochkarätige Gelegenheit ging an den MEK. In seinem ersten Wechsel im schwarz-gelben Trikot fing Neuzugang Marvin Kovac einen Querpass im gegnerischen Drittel ab und hatte nur noch Goalie Marcel Käsmaier vor sich, scheiterte jedoch am Schlussmann der Gastgeber. Die Bad Aiblinger Reserve zeigte sich hier effizienter. In der siebten Spielminute kurvte Thomas Schechner durch die Zone der Gäste, nahm Maß und konnte mit einem präzisen Handgelenkschuss MEK-Goalie Jan Kumerics erstmals überwinden.
Die Luchse zeigten sich vom Gegentreffer wenig schockiert. In den Minuten nach dem 1-0 konnten sich die Münchner zwei Überzahlspiele erarbeiten. Dort ließen sie den Puck gut laufen und erspielten sich die ein oder andere gefährliche Chance, fanden allerdings stets ihren Meister in Goalie Käsmaier. Trotz der guten Leistung im ersten Abschnitt waren die Gäste kurz vor Drittelende nochmal mächtig im Glück. Neun Sekunden vor Drittelende mogelte sich ein flacher Schuss knapp unter dem Schoner von MEK-Goalie Jan Kumerics durch und kullerte langsam, aber sicher in Richtung Torlinie. Glücklicherweise handelte Verteidiger Dominik Hnat geistesgegenwärtig und klärte den Puck im letzten Moment noch aus der Gefahrenzone. Somit ging es mit einem 1-0 für die Aibdogs in die erste Pause.
Luchse mit guten Chancen, keinen Toren
Auch im zweiten Abschnitt versteckten sich die Luchse nicht. Coach Markus Kiefl nahm vier volle Reihen nach Bad Aibling mit, und seine Jungs dankten es ihm mit einem temporeichen Auftritt mit schnellen Wechseln. Besonders im Spielaufbau war erkennbar, dass sich die Landeshauptstädter bereits in ihrer vierten Trainingswoche befanden. Oft reichten nur wenige Pässe aus, um die neutrale Zone zu überbrücken und den Gegner im eigenen Drittel unter Druck zu setzen. Nach etwa fünf Minuten markierte Edgars Opulskis beinahe den ersten Treffer der neuen Saison. Der lettische Stürmer feuerte einen Handgelenkschuss auf das gegnerische Tor ab, der ähnlich wie der Bad Aiblinger Versuch kurz vor der ersten Pause unter dem Schoner des Torhüters durch in Richtung Tor kullerte. Doch auch in dieser Situation verhinderte eine blitzschnelle Reaktion eines Verteidigers einen Treffer.
In diesem Abschnitt verzeichneten die Luchse nicht nur mehr Schüsse als ihre Gegner, sondern schlossen auch ihren ersten Penaltykill erfolgreich ab. Simon Klopstock wurde in der 27. Minute für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, allerdings verteidigten seine Vorderleute mehr als solide und ließen kaum einen Schuss auf das eigene Tor zu. Tatsächlich bot sich die gefährlichste Gelegenheit während dieser zwei Minuten erneut Edgars Opulskis, der bei einem Konter in eigener Unterzahl jedoch im letzten Moment noch abgedrängt wurde. Auch im weiteren Verlauf des Drittels hatten die Luchse leicht Oberwasser und hatten in Person von Marvin Kovac einmal mehr die Gelegenheit, einen Fehlpass der Gastgeber in ein Tor umzuwandeln. Der Münchner Neuzugang scheiterte jedoch auch in diesem Versuch an Käsmaier, und der Spielstand nach 40 Minuten lautete unverändert 1-0 für die Aibdogs.
Hitzige Sequenz bringt die Entscheidung
Nach vierzig Minuten ohne Tor wollten die Landeshauptstädter eine Sache mehr als alles andere, nämlich endlich den ersten eigenen Treffer erzielen. Entsprechend druckvoll starteten die Luchse in den letzten Abschnitt. Knapp fünf Minuten nach Wiederanpfiff war es endlich so weit. Die enorm agile erste Reihe der Luchse, die den Gastgebern das ganze Spiel über Probleme bereitete, konnte sich eine Strafe gegen den EHC erarbeiten. Gejubelt wurde jedoch noch vor Beginn des Überzahlspiels. Theodor Ziegelhöffer scheiterte mit einem Versuch aus nächster Nähe, allerdings konnte Goalie Käsmaier den Puck nur prallen lassen. Neuzugang Lukas Doubrawa reagierte am schnellsten, sicherte sich den Rebound und drückte die Scheibe zum verdienten Ausgleich über die Torlinie.
Nach dem 1-1 hatten die Luchse nun massiv Oberwasser. Drei Minuten nach dem Ausgleich durften sich die Landeshauptstädter erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchen, allerdings nur für eine kurze Zeit. Besonders den landesligaerfahrenen Spielern der Aibdogs schien der knappe Spielstand zunehmend auf den Magen zu schlagen. Entsprechend wurde die physische Intensität außerhalb des Blickfelds der Schiedsrichter mehr und mehr erhöht. So kam es eine Minute nach Start des Münchner Überzahlspiels zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern, nach der lediglich Alexander Killinger auf die Strafbank geschickt wurde. Während diese Entscheidung noch einigermaßen rechtfertigbar war, stieß die wenige Minuten später folgende Szene auf großes Unverständnis. Nach einem harten Hit gegen Edgars Opulskis blutete der Münchner Stürmer unter dem Auge. Im Anschluss daran wollte sich der zu Schaden gekommene Münchner Stürmer bei seinem Gegenspieler revanchieren, der sich enorm bemühte, sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen als Opfer darzustellen. Dass trotz der offensichtlichen Verletzungsfolge lediglich der geschädigte Spieler im Zuge dieser Aktion auf die Strafbank geschickt wurde, war eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des ansonsten souverän pfeifenden Schiedsrichtergespanns.
Im direkt an diese Aktion folgenden Überzahlspiel ließen die Routiniers der Aibdogs ihre Klasse aufblitzen. Die Gastgeber entschieden das Bully für sich und ließen den Puck geduldig in den eigenen Reihen laufen. Sobald sich die erste Lücke bot, flog die erste Scheibe auf das Münchner Tor und knallte gegen das Gestänge. Der Abpraller fiel jedoch direkt vor die Füße von Thomas Neumaier, der den Puck aus kurzer Entfernung zur erneuten Führung über die Linie drückte.
Die Gastgeber konnten den Schwung des zweiten Treffers nun in die nächsten Wechsel mitnehmen. Die Luchse waren zwar weiterhin bemüht, das Spiel erneut auszugleichen, gingen aber entsprechend mehr Risiken ein. Dadurch boten sich den Gastgebern mehr Räume, die sie in der 56. Minute in Person von Korbinian Eberwein zum 3-1 nutzten. Als die Münchner zwei Minuten vor Spielende ein letztes Überzahlspiel zugesprochen bekamen, setzten sie nun alles auf die Karte Offensive, und erhielten nach einem abgefangenen Pass im gegnerischen Drittel die Quittung. DIe Gastgeber konterten in Unterzahl im eigenen Stadion und schlossen diesen durch erneut Thomas Neumaier sehenswert zum 4-1 Endstand ab.
Ein Testspielauftakt, aus dem viel gelernt werden kann
Die Luchse wollten ein erstes Testspiel, aus dem sie etwas mitnehmen können. Das dürfte mit dem Auftritt in Bad Aibling definitiv gelungen sein. Die Landeshauptstädter zeigten offensiv ein schnelles, passsicheres, schön anzusehendes Spiel. In der Defensive zeigten sich die Schwarz-Gelben strukturell stabil. Zwei Punkte, an denen in den kommenden Wochen jedoch noch gearbeitet werden darf, sind eine effizientere Chancenauswertung und mehr Cleverness in Schlüsselsituationen. Zum Glück ist die Vorbereitungsphase noch lang, und die Luchse haben in den sechs verbleibenden Spielen sowie dem Trainingslager im österreichischen Götzens noch mehr als genug Gelegenheiten dazu, weitere Lernerfolge aufzuweisen.
Ausblick
Am kommenden Wochenende testen die Luchse gegen zwei Playoff-Kandidaten der Bezirksliga Bayern. Am Freitag (27.09.) sind die Landeshauptstädter um 19:00 Uhr beim EHC Waldkraiburg 1B zu Gast, ehe es am Sonntag (29.09.) um 18:00 Uhr nach Miesbach zum TSV Schliersee geht. Die Luchse freuen sich auf jegliche Unterstützung vor Ort!
Benjamin Dornow, 24. September 2024
Statistik
EHC Bad Aibling 1B – Münchner EK „Die Luchse“ 4-1 (1-0, 0-0, 3-1)
22. September 2024, 18:45 Uhr
Eishalle Bad Aibling
Zuschauer: 55
Aufstellungen:
EHC Bad Aibling 1B
Käsmaier, Rott – Mayer, Müller, Eickmann (A), Obergschwendner, Eberwein, Englhart, Spohn, Brunner (C) – M. Schechner, Krieger, M. Meyer, Druckmüller, Fritz, Schumann, J. Meyer (A), Lindermeir, T. Schechner, Spicker, Neumaier, Plank
Münchner EK „Die Luchse“
Kumerics, Weber – Von Friderici, Van Gen Hassend, Killinger (A), Höhn, Jörg, Schafroth (A), Hnat, Axtner (C) – Gagne, Klopstock, Embacher, Doubrawa, Vinnytskyi, Ziegelhöffer, Opulskis, Kovac, Valyshkin, Steer, Senghas, Barth
Tore:
1-0 Schechner (Kein Assist, 6:09)
1-1 Doubrawa (Ziegelhöffer, Klopstock, 44:42)
2-1 Neumaier (M. Meyer, Mayer, 51:27/PP1)
3-1 Eberwein (Kein Assist, 55:30)
4-1 Neumaier (M. Meyer, 58:25/SH1)
Schüsse:
EHC Bad Aibling 1B: 32
Münchner EK „Die Luchse“: 34
Strafminuten:
EHC Bad Aibling 1B: 10
Münchner EK „Die Luchse“: 8