Die Luchse siegen wieder – verdienter Auswärtssieg in Miesbach

Knapp. Umkämpft. Hochklassig. Spannend bis zum Schluss.

Passende Worte für die kurze Auswärtsserie des Münchner EK. Letzte Woche gingen die Münchner in Mittenwald trotz einer sehr ansprechenden Leistung noch leer aus. Diesen Samstag jedoch belohnten sich die Luchse für eine gute Vorstellung. Mit einem 3-4 (1-1, 2-3, 0-0) Erfolg bei der SG Miesbach/Schliersee holte sich die Mannschaft des MEK den ersten Auswärtsdreier der Saison und beendete ihren Negativlauf von sieben punktlosen Spielen in Serie.

Dabei stand das Match für die Münchner unter keinen guten Vorzeichen. Die Luchse erfuhren unter der Woche, dass sie für längere Zeit auf einige Stammspieler verzichten müssen. Der Gegner der Luchse hingegen – die SG Miesbach/Schliersee – konnten auf einige erfahrene Spieler zurückgreifen, die in dieser Spielzeit nur selten für die dritte Mannschaft des TEV aufs Eis gingen.

TEV-Coach Alex Krieger forderte von seinen Spielern, von Anfang an volles Tempo zu gehen. Die Mannschaft beherzigte die Anweisung ihres Übungsleiters. Die Anfangsphase gehörte ausschließlich den Gastgebern, die die Münchner Defensive sofort unter Druck setzten und Luchse-Goalie Sascha Bergelt früh testeten. Die Luchse zogen zwei schnelle Strafen, doch trotz einiger aussichtsreicher Gelegenheiten in Überzahl konnten die Gastgeber Bergelt nicht überwinden.
Mit der Zeit kamen auch die Münchner in die Begegnung hinein. Besonders im Aufbauspiel zeigten die Luchse merkbare Verbesserungen und kamen so kontrolliert in das gegnerische Drittel. Dort dauerte es aber zu lange, bis der Abschluss auf das Tor von TEV-Goalie Zankl gesucht wurde. Nach gut zwölf Minuten konnten die Münchner ihre Überlegenheit dann doch in Zählbares ummünzen. Kristan Schwienbacher bediente Julian Behmer, der einen Gegenspieler gekonnt umkurvte und den Puck halbhoch zur 0-1 Führung für den MEK im Tor unterbrachte.
Leider hielt die Freude bei den Münchnern nur kurz an. Der Stadionsprecher war gerade fertig damit, die Gästeführung anzusagen, als sich Lukas Pfeiffer nach einem individuellen Fehler der Münchner Hintermannschaft plötzlich ganz alleine mit dem Puck vor Sascha Bergelt wiederfand. Der Miesbacher Stürmer ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und glich das Spiel keine Minute nach dem 0-1 wieder aus. Bis zum Ende des Drittels hielten sich beide Mannschaften die Waage, sodass es mit einem leistungsgerechten 1-1 Unentschieden in die erste Pause ging.

Kaum hatte das zweite Drittel begonnen, fielen die ersten Treffer des Abschnitts. Die Luchse kamen mit viel Energie aus der Kabine und setzten ein halbe Minute nach Wiederanpfiff den ersten Stoß. Wie so oft in dieser Spielzeit war die erste Sturmreihe der Münchner erfolgreich. Über Lukas Voit und Moritz Lauer fand der Puck den Weg zu Niki Schünemann, der eiskalt vollstreckte und die MEK-Führung wiederherstellte.
Doch erneut hatten die Gastgeber die richtige Antwort parat. Vom Bully weg drückten die Miesbacher sofort aggressiv in Richtung Münchner Drittel und konnten tatsächlich postwendend das 2-2 erzielen. Diesmal lagen sogar nur vierzehn Sekunden zwischen Führungstreffer und Ausgleich. Ärgerlich für die Luchse.
Der Ausgleich warf die Münchner jedoch nicht aus der Bahn. Stattdessen wurde weiter konzentriert in Richtung gegnerisches Tor gearbeitet. Auch ein Überzahlspiel der Miesbacher Reserve überstanden die Münchner, wenn auch mit Hilfe des Torgestänges. In der 31. Minute zeigte die Topformation der Luchse erneut ihre Klasse. Voit schickte Schünemann mit einem langen Steilpass aus dem eigenen Drittel in Richtung TEV-Gehäuse. Der Münchner Topscorer überlief die Miesbacher Hintermannschaft und ließ Goalie Zankl keine Chance. 2-3 für die Luchse, das zweite Tor des Abends und gleichzeitig der elfte Treffer der Saison für den Münchner Torjäger.
Der MEK war nun am Drücker und erarbeitete sich weitere Gelegenheiten. Als Alexander Kirsch in der 36. Minute für Beinstellen auf die Strafbank musste, lag der nächste Treffer für die Münchner in der Luft. Und tatsächlich konnten die Luchse nachlegen. In Überzahl, bisher oft ein Sorgenkind, schnürten die Münchner ihre Kontrahenten immer weiter ein. Nach gut einer Minute im gegnerischen Drittel konnten die Luchse schließlich jubeln. Einen Schuss von Kristan Schwienbacher, der immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil der Luchse-Offensive wird, konnte Zankl nur unkontrolliert nach vorne abwehren. Julian Behmers Nachschuss scheiterte noch, doch Thibaut Frachon setzte erneut nach und brachte den Puck schließlich im Tor unter.
Die Münchner waren zuversichtlich, den Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause mitnehmen zu können. Die Gastgeber hatten jedoch etwas dagegen. Miesbach berappelte sich schnell und erzielte gut eine Minute vor der zweiten Drittelpause den 3-4 Anschlusstreffer. Vom Torerfolg beflügelt drängte die TEV-Reserve daraufhin noch auf den Ausgleich. Die Luchse überstanden die letzte Minute des zweiten Abschnitts jedoch schadlos und gingen mit der knappen 3-4 Führung in die Kabine.

Eines war vorm letzten Drittel klar: Die Gastgeber würden alles geben, um die sechste Niederlage in Serie zu vermeiden. Die Luchse waren also gefordert, den Kampf auch für die letzten zwanzig Minuten anzunehmen und mit einer konzentrierten Leistung die drei Punkte zu sichern.
Der MEK startete sehr gut in den letzten Abschnitt. Die Luchse ließen den Gastgebern im Aufbau keine Ruhe, störten früh und spielten selbst grundsolides, fehlerfreies Hockey. Ein ums andere mal wurden die Angriffe der Spielgemeinschaft clever von der MEK-Defensive ausgebremst, sodass es kaum gefährliche Chancen für die Gastgeber gab.
Nach vorne kam von den Münchnern nicht mehr viel, schließlich lag der Fokus auf der Abwehrarbeit. Eine gute Gelegenheit zur Vorentscheidung gab es jedoch. Knapp zehn Minuten vor Abpfiff ließ Niki Schünemann aus verdeckter Position einen scharfen Schlenzer auf das Miesbacher Tor los. Goalie Zankl wäre geschlagen gewesen, die Scheibe zischte jedoch knapp über den Kasten. Entscheidung vertagt.
In der Schlussphase mussten die Münchner dann doch nochmal zittern. Lukas Voit musste fünf Minuten vor Ende auf der Strafbank Platz nehmen – die große Chance für die Spielgemeinschaft, kurz vor Ende doch noch den Ausgleich zu erzielen. Die Luchse-Defensive lieferte jedoch ein tadelloses Unterzahlspiel. Die Gastgeber kamen kaum in Formation, und die Münchner konnten den Puck ein ums andere mal aus dem Drittel bringen. Die Luchse überstanden die Unterzahlsituation schadlos.
Dem starken Penaltykill folgte eine souveräne Vorstellung in den letzten Momenten des Spiels. Die Miesbacher kamen nicht mehr vernünftig aus dem eigenen Drittel, konnten den Torhüter nicht vom Eis nehmen und mussten machtlos mit ansehen, wie die Zeit von der Uhr lief. Am Ende stand ein verdienter 3-4 Auswärtssieg für den Münchner EK auf der Anzeigetafel in der Miesbacher „Scheune“.

Die Luchse konnten die gute Leistung vom letzten Wochenende wiederholen und wurden dieses mal mit Punkten belohnt. Besonders die konzentrierte Defensivarbeit im letzten Drittel und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor im richtigen Moment waren beim ersten Auswärtssieg der Saison entscheidende Faktoren. Nach einer langen Durststrecke konnten die Münchner mit drei Punkten aus Miesbach zurückkehren und wollen den Aufwärtstrend nächste Woche weiter fortsetzen.

*** MERCI FÜRS KOMMEN FLO ***

Es war uns eine besondere Freude, unseren Ex-Luchs Florian Wimberger im Stadion getroffen zu haben. Vielen Dank für deinen Besuch, fürs mitfiebern mit unserer Mannschaft und für die vielen Einsätze im Luchse-Trikot! Bis zum nächsten mal!

*** ALLES GUTE WOLFI ***

Nach dem Spiel gab es in der Kabine nicht nur die drei Punkte, sondern auch einen Geburtstag zu feiern, nämlich den von unserem Trainer Wolfi Steinbach. Zu deinem Geburtstag wünschen wir dir alles Gute, viel Glück, Gesundheit und viele weitere schöne Stunden mit dem MEK, Coach!

Nächstes Wochenende treten die Luchse erneut gegen die SG Miesbach/Schliersee an. Das Rückspiel findet am Sonntag, dem 26. Januar um 19:30 Uhr im Münchner Olympia-Eissportzentrum statt. Wir freuen uns über jeden Besucher bei unserer kurzen Rückkehr ins Olympiastadion!

Statistik

SG Miesbach/Schliersee – Münchner EK „Die Luchse“ 3-4 (1-1, 2-3, 0-0)

18. Januar 2020, 17:15 Uhr

Eisstadion Miesbach

Zuschauer: k.A.

Aufstellungen:

SG Miesbach/Schliersee:

Zankl, Halmbacher – Nowak, Waizmann, Meineke, Obermüller, Hansch – Schorer, Schäffler, Schweighofer, Pfeiffer, Walter, Seiderer, Huber, Seefeldt, Kirsch, Sturmböck

Münchner EK „Die Luchse“:

Bergelt, Kumerics – Steinmetz, Killinger (A), Schmidt M., Axtner, Schmidt D. (C) – Schünemann N., Lauer (A), Pinder, Schorr, Langer, Bochnak, Frachon, Günzel, Voit, Schwienbacher, Behmer

Tore:

0-1 Behmer (Schwienbacher, 12:41)

1-1 Pfeiffer (kein Assist, 13:38)

1-2 Schünemann N. (Lauer, Voit, 20:37)

2-2 Huber (Schäffler, Stumböck, 20:51)

2-3 Schünemann N. (Voit, Schmidt D., 30:37)

2-4 Frachon (Behmer, Schwienbacher, 37:38/PP1)

3-4 Walter (Obermüller, 38:57)

Strafminuten:

SG Miesbach/Schliersee: 6

Münchner EK „Die Luchse“: 8

Benjamin Dornow, 20. Januar 2020