Volle Ausbeute im Back-To-Back – auch das Rückspiel geht an die Luchse

Einen besseren Start in das neue Jahr und die zweite Saisonhälfte hätte man sich beim Münchner EK kaum wünschen können. Mit einem 2-3 Auswärtserfolg in Fürstenfeldbruck konnten die Luchse ihr Punktekonto weiter aufstocken und die Saisonserie gegen die Crusaders-Reserve für sich entscheiden.

Souveräner Start mit Schönheitsfehler

Kaum war das Hinspiel erfolgreich abgeschlossen, schon sah der Bezirksliga-Spielplan das Rückspiel zwischen MEK und EVF vor. Nach einer von den Begegnungen mit den Bruckern eingerahmten Weihnachtspause machten sich die Luchse am frühen Nachmittag des Dreikönigstages mit drei Reihen auf den Weg in den westlichen Nachbarlandkreis. Ein kalter und windstiller Abend in der Vorstadt versprach beste Bedingungen für ein ansehnliches Duell unter freien Himmel.

In der Anfangsphase konnte sich keine der beiden Mannschaften einen wirklichen Vorteil erarbeiten. Die Gastgeber spielten zwar von Anpfiff an offensiv und brachten den Puck häufig auf das Münchner Gehäuse, doch die meisten Abschlüsse kamen aus nicht sonderlich gefährlichen Positionen zustande. Ein großer Teil der neunzehn Schüsse, die MEK-Goalie Jan Kumerics im ersten Abschnitt entschärfen musste, halfen dem Münchner Goalie, um früh in seinen Rhythmus zu kommen.

Die Luchse agierten in der Anfangsphase eher bedacht und kamen zwar zu wenigen, aber dafür gefährlicheren Chancen. Nach knapp zehn Minuten nutzten die Gäste eine dieser Chancen. Simon Klopstock schlenzte vom Bullykreis aus auf das Gastgeber-Tor, und Marius Schorr zeigte einmal mehr seinen Torriecher. Marius hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte den Puck direkt vor dem Tor unhaltbar ab. Erneut setzten die Luchse den ersten Streich – ein Muster, das gerne fortgesetzt werden darf.

Nun hatten die Münchner Blut geleckt und legten kurz darauf den zweiten Treffer nach. Keine Minute nach dem Führungstreffer für den MEK brachte EVF-Stürmer Kento Kato im Münchner Drittel einen Luchs zu Fall, doch die angezeigte Strafe sollte nie ausgesprochen werden. Martin Schafroth stellte all seine Erfahrung unter Beweis und spielte aus dem eigenen Drittel einen Steilpass genau in den Lauf von Edgars Opulskis, der nur noch Torhüter Jonas Möller vor sich hatte. Kein Problem für den lettischen Laser – mit einem scharfen Handgelenkschuss ließ Edgars die Scheibe äußerst elegant hoch im Tor einschlagen.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken hatten die Luchse nun sichtlich Spaß am Spiel, doch gegen Ende des Drittels wäre den Münchnern beinahe noch die Freude vergangen. In den letzten zwei Minuten schnürten die Brucker den MEK im eigenen Drittel ein und kamen zu ihren ersten hochkarätigen Chancen. Die Luchse konnten sich zeitweise nur noch mit unerlaubten Weitschüssen befreien und dementsprechend nicht wechseln. Glücklicherweise war Jan Kumerics bereits warmgeschossen und konnte alles an Schlagschüssen, Abfälschern und Nachschüssen in einer für die Gäste etwas chaotischen Schlussphase entschärfen. Außerdem bekam Jan Hilfe von seiner Hintermannschaft. Die Luchse-Verteidiger warfen sich wagemutig in die Fürstenfeldbrucker Schüsse, allen voran Dominik Hnat und Mario Schmidt. Mit viel Einsatz schafften es die Münchner, die 0-2 Führung in die erste Pause mitzunehmen.

Das Glück des Tüchtigen

Im zweiten Abschnitt ließen die Münchner die Zuschauer in der AmperOase diesmal nicht warten, sondern spielten von Anfang an auf den dritten Treffer. Alle drei Reihen spielten in dieser Phase gutes Eishockey und erarbeiteten sich Chancen. Erfolgreich war allerdings wieder die erste Formation der Luchse. Sascha Günzel und Simon Klopstock wirbelten schon das ganze Spiel im gegnerischen Drittel umher und stellten beim 0-3 erneut unter Beweis, wie gut sie sich auf dem Eis mittlerweile kennen. Sascha schießt aus kurzer Distanz und eher spitzem Winkel flach auf das Tor, Simon steht genau richtig und fälscht den Puck direkt vor Jonas Möller unhaltbar ab. Nach 27 Minuten sah eh mehr und mehr nach einer klaren Angelegenheit aus.

Auch nach dem dritten Treffer arbeiteten die Münchner weiter und hatten das Geschehen auf dem Eis recht gut im Griff. Die Abwehr ließ kaum gefährliche Schüsse zu, die Angriffsreihen erspielten sich selbst die ein oder andere Gelegenheit und Jan Kumerics ließ auf der Torlinie nichts zu. Der Anschlusstreffer der Gastgeber kam daher eher etwas aus dem Nichts. Ein Schuss von Paul Stadler wurde von Jan eigentlich schon mit seinem Blocker pariert, allerdings nicht nach vorne, sondern nach oben. Die Scheibe landete hinter dem Münchner Torhüter, der sie nicht lokalisieren konnte, und kullerte in Zeitlupe über die Linie. Manchmal braucht es halt einfach das Glück des Tüchtigen.

Vor dem Anschlusstreffer spielten die Luchse oft den einen Pass zu viel, doch mit nur noch zwei Toren Vorsprung lautete die Devise wieder „mehr Zug zum Tor“. Im Gegenzug zum 1-3 wäre Jonas Möller bei einem hoch abgeblockten Schuss beinahe dasselbe Missgeschick wie seinem Münchner Gegenspieler passiert, doch der Puck ging knapp neben dem Tor wieder zu Boden. Die beste Münchner Gelegenheit des restlichen Drittels hatte Edgars Opulskis. Nach Zuspiel von Christian Steinmetz kam Edgars im Slot völlig unbedrängt zum Abschluss, traf allerdings nur den Pfosten. Da hätte Jonas Möller keine Chance gehabt. So blieb es jedoch nach vierzig Minuten bei zwei Toren Vorsprung für den MEK.

Nicht schön, aber erfolgreich über die Zielgerade

Nur noch zwanzig Minuten trennten die Luchse von ihrem zweiten Sieg am Stück, doch bis zum Schlusspfiff sollte es noch ein weiter Weg werden. In der ersten Hälfte des Schlussabschnitts passierte nicht viel, doch nach dem letzten Seitenwechsel in der 50. Minute wurde es nochmal äußerst spannend. Schon im ersten Wechsel der letzten zehn Minuten waren die Münchner nervös und konnten sich lange nicht aus dem eigenen Drittel befreien. Der Druck der Gastgeber auf das Luchse-Tor stieg an, bis es sieben Minuten vor Abpfiff nochmal richtig spannend wurde. Bei einem Konter der Crusaders-Reserve spielte Lukas Jäger einen scharfen Pass vor das Tor, in den Moritz Dawid nur noch seinen Stock hineinhalten musste. Der Puck überquerte zum 2-3 Anschlusstreffer die Torlinie und die Brucker waren wieder zurück im Spiel.

Tobias Knallinger reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Der Münchner Coach verkürzte auf zwei Reihen, die den Vorsprung über die Zeit bringen sollten. Die Schlussphase wurde vom EVF mit einem für alle Besucher laut und deutlich vernehmbaren Pfostenschuss eingeleitet. Die Botschaft: Dieses Spiel ist noch lange nicht vorbei.

Fünf Minuten vor Abpfiff mussten die Gästefans unter den 30 Zuschauern noch mehr bangen. In einem sehr fairen und gut geleiteten Spiel mussten die Luchse ausgerechnet so kurz vor Spielende eine Unterzahlsituation überstehen. Hier war ein weiteres Mal auf Jan Kumerics Verlass, an dem sich die Gastgeber nun die Zähne ausbissen. Die wohl beste Chance zum Ausgleich, ein hoher Schuss auf die Stockhandseite, konnte Jan mit dem oberen Teil seines Schlägers abwehren. Neben dem Münchner Goalie hatte auch Christan Steinmetz einen großen Anteil am erfolgreichen Penaltykill der Luchse. Der Münchner Stürmer mit Pferdelunge störte in seinem Wechsel mehrfach den Fürstenfeldbrucker Aufbau und war nahezu allein dafür verantwortlich, dass die Gastgeber eine knappe Minute lang nicht aus dem eigenen Drittel herauskommen konnten.

Nach dem überstandenen Unterzahlspiel verteidigten die Luchse clever, bis es neunzig Sekunden vor Ende wieder eine Strafe gegen die Gäste setzte. Fürstenfeldbruck riskierte nun alles und nahm den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Beinahe hätten die Gastgeber nochmal eine Großchance auf den Ausgleich bekommen. Nach einem langen Pass lief ein EVF-Stürmer allein auf das Münchner Tor zu, doch Christian Steinmetz verhinderte mit dem Defensivhighlight des Tages schlimmeres. Steini holte seinen Gegenspieler trotz großen Vorsprungs noch ein und hinderte ihn ohne Foul am Torabschluss. Eine wahre Energieleistung der Münchner Nummer 13. Nach der vereitelten Chance zum Ausgleich war auch das doppelte Überzahlspiel vorbei, denn die Brucker fingen sich mit zwei Mann mehr auf dem Eis nun auch selbst eine Strafe ein. Die Luchse spielten die verbleibenden 40 Sekunden locker von der Uhr und gingen auch im zweiten Spiel gegen den EVF als Sieger vom Eis.

Ein Abend der Saisonpremieren

Die Luchse konnten nach Abpfiff durchaus mit sich zufrieden sein. Die Münchner zeigten über weite Strecken des Spiels eine sehr ansprechende Leistung. In der zweiten Hälfte des Spiels haben die Luchse die Zügel zwar etwas aus der Hand gegeben, doch das passiert vielen jungen Mannschaften. Außerdem brachten die Landeshauptstädter das Ergebnis am Ende über die Zeit, und bei einem Auswärtssieg sollte es generell nicht zu viel zu beanstanden geben.

Außerdem gab es zwei beim MEK an diesem Abend drei Premieren. Stürmer Edgars Opulskis erzielte sein erstes Pflichtspieltor im Münchner Trikot. Außerdem haben die Luchse nicht nur erstmals in dieser Saison ein Auswärtsspiel gewonnen, sondern konnten dazu noch erstmals zwei Spiele in Folge gewinnen. So darf es gerne weitergehen!

Ausblick

Schon morgen sind die Luchse wieder im Einsatz. Um 16:30 Uhr ist der Münchner EK bei der zweiten Mannschaft des ESC Dorfen gefordert. Wir freuen uns über jeden Fan, der die Mannschaft auswärts unterstützt!

Benjamin Dornow, 07. Januar 2022

Statistik

EV Fürstenfeldbruck 1b – Münchner EK „Die Luchse“ 2-3 (0-2, 1-1, 1-0)

06. Januar 2022, 18:00 Uhr

AmperOase Fürstenfeldbruck

Zuschauer: 30

Aufstellungen:

EV Fürstenfeldbruck 1b

Jonas Möller, Modde – Ehemann, Nico, Weinert, Steinbrecher (A), Jäger, Heiß (A) – Kato, Fuchs, Janek Möller, Stadler, Dawid, Ciotkowski, Bschorr (C)

Münchner EK „Die Luchse“

Kumerics – van gen Hassend, Steinmetz, Killinger (C), Langnickel (A), Schafroth, Schmidt, Hnat, Schünemann – Embacher, Günzel, Opulskis, Schorr, Reisinger, Langer, Klopstock (A)

Tore:

0-1 Schorr (Klopstock, Langnickel, 9:55)

0-2 Opulskis (Schafroth, 10:52)

0-3 Klopstock (Günzel, Killinger, 27:16)

1-3 Stadler (Nico, 32:07)

2-3 Dawid (Jäger, Ehemann, 53:06)

Schüsse:

EV Fürstenfeldbruck 1b: 44

Münchner EK „Die Luchse“: 34

Strafminuten:

EV Fürstenfeldbruck 1b: 12

Münchner EK „Die Luchse“: 12

Bilder