Es hat nicht sein sollen – Luchse ohne Glück im strömenden Regen

Das Spiel zwischen den Münchner Luchsen und der zweiten Mannschaft der Schongau Mammuts war definitiv ein Erlebnis. Konstanter, teilweise extrem heftiger Regen sorgte für erschwerte Bedingungen im offenen Münchner Weststadion. Die Münchner Luchse zeigten trotz der widrigen Umstände eine gute Leistung, waren jedoch vom Pech verfolgt. An diesem Abend lief zu viel gegen die Luchse, sodass die effektive Schongauer Mannschaft drei Punkte aus dem verregneten München mitnehmen konnte.

Die Luchse starteten nach den zwei Siegen gegen Miesbach selbstbewusst in das Spiel. Es gab Chancen auf beiden Seiten, den ersten Treffer des Abends erzielten jedoch die Gäste. Andi Steer wurde für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, und die Schongauer Mannschaft zeigte, warum sie zu den Spitzenteams der Bezirksligagruppe 3 zählt. In Überzahl ließen die Mammuts Puck und Gegner laufen, erarbeiteten sich Chancen und erzielten in Person von Thomas Halmbacher schließlich das 0-1.
Die Luchse zeigten sich keineswegs geschockt, sondern spielten weiter munter mit. Drei Minuten nach dem Führungstreffer für die Gäste rutschte ein langer Pass aus dem Luchse-Drittel an Freund und Feind vorbei und fand seinen Weg zum an der blauen Linie lauernden Dominik Meierl. Im Alleingang verlud der Luchse-Stürmer Gästetorwart Lohr sehenswert zum 1-1 Ausgleich.
Für das restliche erste Drittel waren die Münchner nun die spielbestimmende Mannschaft und hatten einige gute Gelegenheiten, das Spiel an sich zu reißen. Lukas Voit lief allein auf das Schongauer Tor zu, konnte den Puck jedoch nicht an Lohr vorbeilegen. Auch ein Überzahlspiel kurz vor Drittelende brachte keinen weiteren Treffer ein, sodass es mit dem 1-1 Unentschieden in die erste Pause ging.

Nach dem starken ersten Drittel wollten die Luchse genau so weiterspielen wie bisher. Zu Beginn des zweiten Abschnitts sah es aus, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Münchner in Führung gehen. Als sich die Schongauer Hintermannschaft in der 25. Minute nur mit einem Foul helfen konnte, lag der Führungstreffer in der Luft. Tatsächlich stand es nach dem Münchner Powerplay nicht mehr 1-1. Nur waren es nicht die Luchse, die jubelten. In Unterzahl standen die Mammuts hoch, setzten die Münchner unter Druck und konnten Fehler erzwingen. Einer dieser Fehler führte zu einem Puckgewinn im Münchner Drittel, den die Gäste zum 1-2 Führungstreffer nutzten.
Die Luchse wirkten nun etwas von der Rolle und mussten einige Strafzeiten hinnehmen. Die Schongauer Reserve nutzte ihre Chancen mit einem Mann mehr auf dem Eis. In der 33. Minute erhöhte Verteidiger Mathias Schuster von der blauen Linie auf 1-3. Gut drei Minuten vor Drittelende stellte Markus Güßbacher auf 1-4.
Die Luchse spielten nach dem vierten Gästetor mit Wut im Bauch und brachten den Puck tatsächlich noch ein mal im Tor unter. Julian Behmer drückte einen Nachschuss über die Linie, doch die Freude über den Treffer hielt nur kurz. Nahezu zeitgleich, aber doch ganz kurz vor Behmers Tor ertönte die Pausensirene. Es blieb also vorerst beim 1-4. Vier Gegentore, drei davon in Unterzahl, eines in eigener Überzahl – erneut machten die Special Teams den Unterschied aus.

Die Münchner kamen entschlossen aus der Kabine. Nach dem schwachen zweiten Drittel wollten sich die Luchse nun mit zwanzig Minuten Vollgas in das Spiel zurückarbeiten. Der zuvor leichte Regen im Weststadion wandelte sich in einen regelrechten Sturm, und die Mannschaft des MEK spiegelte den Wetterumschwung auf dem Eis wider. Die Luchse waren im Vergleich zu den letzten zwanzig Minuten kaum wiederzuerkennen. Die Münchner dominierten das Geschehen und brachten einen Abschluss nach dem anderen auf das Schongauer Gehäuse. An diesem Tag sollte es jedoch einfach nicht sein. Mammuts-Goalie Christoph Lohr war der beste Mann auf dem Eis und entschärfte eine hochkarätige Chance nach der anderen. Selbst als ihn die Münchner dann endlich überwinden konnten, waren die Luchse wieder im Pech. Erneut drückten die Luchse einen Nachschuss über die Linie, und erneut zählte das Tor nicht. Kurz vor dem Treffer ertönte ein Pfiff, das Spiel war also bereits unterbrochen. Die Luchse blieben glücklos.
Wie so oft rächten sich die vielen vergebenen Gelegenheiten. Mit ihrem ersten Torschuss des Drittels erhöhten die Gäste in der 45. Minute auf 1-5. Diesmal konnten die Münchner jedoch eine schnelle Antwort liefern. Direkt nach dem fünften Gegentor ging die erste Reihe aufs Eis und stürmte vom Bully an in Richtung Gästegehäuse, diesmal mit Erfolg. Nur zehn Sekunden nach dem 1-5 konnte Lukas Voit Gästegoalie Lohr auf Zuspiel von Niki Schünemann überwinden und auf 2-5 verkürzen.
Drei Tore in fünfzehn Minuten klingen nicht unmachbar, doch am Samstagabend lief es einfach nicht für die Münchner. Im mittlerweile komplett unter Wasser stehenden Weststadion liefen die Luchse weiter an, scheiterten jedoch wieder und wieder an Lohr. Voit lief noch zwei mal alleine auf Lohr zu, doch der Schongauer Schlussmann sollte an diesem Tag nicht mehr überwunden werden. Schongau tat nicht mehr viel, war jedoch gnadenlos effektiv. Es dauerte bis zur 54. Minute, ehe die Gäste das nächste mal gefährlich vor das Tor von Sascha Bergelt kamen. Die zweite Chance des Drittels führte zum zweiten Tor des Drittels. Mathias Schuster stellte mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 2-6.
Man konnte den Münchnern absolut keine Vorwürfe machen, denn auch nach dem 2-6 kämpften die Luchse wacker weiter und hatten Chancen am Fließband. Marius Schorr bot den Zuschauern sogar noch eine kleine Kampfeinlage im strömenden Regen. Die Schongauer Defensive hielt dem Druck jedoch bis zum Abpfiff Stand brachte die 2-6 Führung über die Ziellinie.

Die Luchse zeigten ein über weite Strecken gutes Spiel, machten sich jedoch im zweiten Drittel erst selbst das Leben schwer und hatten außerdem in vielen Situationen das Glück nicht auf ihrer Seite. Das trotz widriger Bedingungen gut geleitete Spiel ging zwar verdient an die Schongauer Reserve, die Münchner können jedoch stolz auf einen guten Kampf sein.

Der Münchner EK bedankt sich bei allen Zuschauern, die trotz der widrigen Wetterbedingungen ins Weststadion gekommen sind. Nächste Woche steht das letzte Heimspiel der Saison 2019/20 an. Am Samstag um 19:30 Uhr ist zweite Mannschaft des EV Fürstenfeldbruck zu Gast.

Statistik

Münchner EK „Die Luchse“ – EA Schongau Mammuts 1b 2-6 (1-1, 0-3, 1-2)

1. Februar 2020, 19:30 Uhr

Weststadion München

Zuschauer: 20

Aufstellungen:

Münchner EK „Die Luchse“:

Bergelt, Kumerics – Werner, Steinmetz, Killinger (A), Steer, Axtner, Schmidt D. (C) – Bussiek, Schünemann N., Meierl, Schorr, Langer, Klopstock, Günzel (A), Voit, Schwienbacher, Behmer

EA Schongau Mammuts 1b:

Lohr, Hohenester – Aumiller, Schmitt (C), Keppeler, Conhoff, Garber, Schade, Schuster (A) – Halmbacher, Waldvogel, Schierghofer, Wandschura (A), Ebner, Güßbacher, Brahmer, Pramchuen

Tore:

0-1 Halmbacher (Schade, Schierghofer, 7:58/PP1)

1-1 Meierl (Schorr, Killinger, 11:21)

1-2 Schierghofer (Ebner, Schmitt, 26:26/UZ1)

1-3 Schuster (Güßbacher, Wandschura, 32:37/PP1)

1-4 Güßbacher (Schuster, Wandschura, 36:50/PP1)

1-5 Halmbacher (Schierghofer, Ebner, 44:19)

2-5 Voit (Schünemann N., 44:29)

2-6 Schuster (Wandschura, 53:27)

Strafminuten:

Münchner EK „Die Luchse“: 14

EA Schongau Mammuts 1b: 16

Benjamin Dornow, 4. Februar 2020