Luchse verlieren in Ottobrunn – Endspiel um Platz sechs Sonntag in Dachau
Der Münchner EK ist mit einer Niederlage in das letzte Punktspielwochenende gestartet. In Ottobrunn konnten sich Luchse nicht ihre beste Leistung abrufen, waren allerdings auch in vielen Situationen im Pech. Am Ende mussten sich die Münchner mit 7-5 (3-2, 3-2, 1-1) geschlagen geben.
In ihrem letzten Saisonspiel konnten die Ottobrunner vor heimischer Kulisse den fünften Platz sichern. Die Gastgeber starteten dementsprechend druckvoll in die Begegnung. Die Luchse wirkten verunsichert und zogen zwei frühe Strafzeiten. Die Münchner Hintermannschaft überstand die Unterzahlspiele im Verbund mit Goalie Jan Kumerics zwar schadlos, doch kurz nach Ablauf der ersten Strafe wendete sich das Schicksal gegen die Luchse. Eigentlich parierte Kumerics einen flachen Schuss von der blauen Linie. Die Scheibe prallte jedoch beinahe in einem 90-Grad-Winkel vom Schoner des Luchse-Goalies in die Luft, wurde zur Bogenlampe und fiel schließlich hinter Kumerics ins Tor. Pech für die Luchse.
Die Münchner ließen nach dem 1-0 die Köpfe etwas hängen. Dem Gegner wurde insbesondere im eigenen Drittel zu viel Raum gelassen, und die Ottobrunner nutzten das eiskalt aus. Adrian Huber erhöhte eine Minute nach der Führung auf 2-0. Eine weitere Minute später folgte das 3-0 durch Marc Alexander Völkel. Diesmal ging dem Treffer ein Münchner Puckverlust im eigenen Drittel voraus. Drei Tore Rückstand nach 13 Minuten – kein Start nach Wunsch für die Luchse.
Manchmal braucht es in so einem Spiel ein blödes Tor, um wieder in die Spur zurückzufinden. In der 16. Minute passierte genau das. Simon Klopstock lief alleine auf ERSC-Goalie Alexander Köwer zu, wurde jedoch zu Fall gebracht. Während Klopstock zu Boden ging und mit Köwer kollidierte, kullerte die Scheibe ganz langsam und von Freund und Feind unberührt über die Linie. Glück für die Luchse.
Nach dem Treffer befreiten sich die Münchner etwas aus dem Klammergriff des gastgebenden ERSC. Die Luchse kamen öfter vor das gegnerische Tor und konnten den Rückstand vor der Pause weiter verkürzen. Eine halbe Minute vor Drittelende legte Frachon Thibaut für Reihenpartner Julian Behmer auf, der den Puck per Direktabnahme im Ottobrunner Gehäuse unterbrachte. Die Luchse gingen trotz eines alles andere als optimalen ersten Drittels mit nur einem Tor Rückstand in die Pause. Hoffnung für die Luchse.
Das zweite Drittel begann mit einem Überzahlspiel für die Gäste. Mit einem Mann mehr auf dem Eis ging zwar wenig zusammen, im Fünf-gegen-Fünf schlugen die Luchse dann jedoch zu. Verantwortlich für den Ausgleich war das seit mehreren Spielen brandgefährliche Duo Jannik Pinder und Thibaut Frachon. Pinder brachte den Puck zunächst aufs Tor und Franchon drückte den Puck schließlich über die Linie. Die Luchse hatten sich erfolgreich in das Match zurückgekämpft.
Nun gab es mehrere Gelegenheiten für die Münchner, das Spiel komplett zu drehen. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen Pinder und Tobias Langenbein spielten die Münchner erneut in Überzahl. Das Luchse-Powerplay blieb an diesem Abend jedoch zu harmlos. Die verpassten Gelegenheiten rächten sich schließlich. Nach Ablauf der Strafe stellte Markus Hulm auf 4-3 für die Gastgeber. Doch die Münchner hatten erneut die richtige Antwort. Erneut war es die Reihe um Pinder und Frachon, die den Ausgleich erzielen konnte. Pinder lief ins Drittel und ließ den Puck für Frachon liegen, der seitlich auf das Ottobrunner Tor zulief. Von dort legte der Franzose gekonnt auf Kristian Schwienbacher ab, der die Scheibe unter dem Jubel der zahlreich mitgereisten MEK-Fans schließlich im Tor unterbrachte. 4-4, wieder alles offen.
Leider taten sich die Luchse nach dem Ausgleich erneut keinen Gefallen. Die Münchner spielten wieder zu passiv, gingen nicht genug auf die Gegenspieler und wechselten zu langsam. Als Folge dessen ging Ottobrunn wieder in Führung. Adrian Huber erzielte in der 37. Minute das 5-4, doch viel ärgerlicher war der sechste Treffer für den ERSC. Vierzehn Sekunden vor der zweiten Pause machte Stefan Krumbiegel für die Gastgeber das halbe Dutzend voll und schickte die Luchse mit einem zwei-Tore-Rückstand in die Kabine.
Wolfi Steinbach schickte seine Mannschaft mit ein paar kleinen Änderungen in den letzten Abschnitt. Statt Kumerics stand nun Sascha Bergelt im Tor, für Florian Bochnak spielte Andi Steer. Schaffen es die Münchner auch ein drittes mal, einen Rückstand aufzuholen? Trotz eines engagierten Starts wurde es zunächst nicht einfacher. Der erste Schuss auf Bergelt landete sofort im Netz. Maurice Schiemenz legte quer auf den völlig alleine stehenden Markus Hulm, der mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 7-4 erhöhte. Die Luchse liefen trotzdem weiter an, hatten jedoch kein Glück mehr. Thibaut Frachon konnte bei einem Alleingang nur mithilfe eines Fouls gestoppt werden. Beim daraus resultierenden Penaltyschuss hatte Frachon den Ottobrunner Goalie bereits verladen, setzte den Puck mit der Rückhand jedoch an den Pfosten. Niki Schünemann hatte einige freie Schüsse aus kurzer Distanz, es war jedoch nicht der Abend des Münchner Torjägers. Gut zwei Minuten vor Abpfiff hatte Dominik Meierl schließlich genug. Der Sturmtank schüttelte auf seinem Weg zum Ottobrunner Tor drei Gegenspieler ab und versenkte den Puck gekonnt zum 7-5. Ein Tor des Willens, das die Luchse nochmal an ein Comeback in der Schlussphase glauben ließ.
Beinahe wurde es nochmal ganz spannend. Julian Behmer ließ kurz nach dem Anschlusstreffer einen satten Schuss los, der jedoch erneut nur den Pfosten traf. Trotz bester Bemühungen blieb es also bis zum Abpfiff beim 7-5 für Ottobrunn.
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses bedanken sich die Luchse bei den mitgereisten Fans für die lautstarke Unterstützung. Das letzte Saisonspiel des Münchner EK findet am Sonntag bei den ESV Dachau Woodpeckers statt. Anpfiff in Dachau ist um 19:30 Uhr. Die Luchse hoffen, mit einem guten Saisonabschluss für das gestrige Spiel entschädigen zu können, und freuen sich über jede Unterstützung vor Ort!
Statistik
ERSC Ottobrunn – Münchner EK „Die Luchse“ 7-5 (3-2, 3-2, 1-1)
14. Februar 2020, 20:15 Uhr
Eisstadion Ottobrunn
Zuschauer: 42
Aufstellungen:
ERSC Ottobrunn:
Köwer, Cesak – Deimhard, Völkel, Lenk, Hulm, Carvalho, Feicht, Huber, Hamberger (A), Ferron (C), Langenbein, Schiemenz, Weyer, Scattaglia, Pasiciel, Krumbiegel (A)
Münchner EK „Die Luchse“:
Kumerics, Bergelt – Werner, Steinmetz (A), Killinger (A), Axtner, Schmidt D. (C), Strobl – Schünemann N., Meierl, Pinder, Bochnak, Frachon, Klopstock, Günzel, Steer, Schwienbacher, Behmer
Tore:
1-0 Langenbein (Schiemenz, 9:18)
2-0 Huber (Feicht, Carvalho, 10:27)
3-0 Völkel (Hulm, 11:38)
3-1 Klopstock (kein Assist, 15:26)
3-2 Behmer (Frachon, Killinger, 19:25)
3-3 Frachon (Pinder, 23:31)
4-3 Hulm (Weyer, 30:56)
4-4 Schwienbacher (Frachon, Meierl, 32:24)
5-4 Huber (Ferron, Pasiciel, 36:08)
6-4 Krumbiegel (Schiemenz, 39:46)
7-4 Hulm (Schiemenz, Völkel, 41:29)
7-5 Meierl (Axtner, Schünemann N., 57:13)
Strafminuten:
ERSC Ottobrunn: 12
Münchner EK „Die Luchse“: 10
Benjamin Dornow, 15. Februar 2020