Münchner Luchse schlagen die Löwen aus Waldkraiburg im Penaltyschießen

Eishockey Bezirksliga Ost:

Spitzenspiel bietet nichts für schwache Nerven

 

Münchner „Luchse“ gewinnen dramatisches Spitzenspiel nach Penaltyschiessen

 

Hätte man vor 7-10 Jahren noch gesagt Eishockey Bezirksliga ist kein Eishockey man hätte dem Berichterstatter wohl Recht gegeben. Die Zeiten haben sich gewandelt und so haben die ca. 140 Zuschauer im Olympiaeisstadion ein Eishockeyspiel gesehen, was alles zu bieten hatte, was das Eishockeyherz begehrt.

 

Wer sich die Tabelle der Bezirksliga Ost (wenngleich auch die unterste Eishockeyliga Bayerns) durchliest, findet dort durchaus sehr klangvolle Namen. Klangvoll, wer das Eishockey seit Jahrzehnten in München miterlebt. In Waldkirchen spielte man schon in der 4. Liga mit Ambitionen nach oben und musste neu anfangen. Der ASV Dachau kannte schon die damals viertklassige Bayernliga und ein EV Berchtesgaden duellierte sich in den 80ern mit dem       EC Hedos München um den Aufstieg in die 3. Liga, damals die Oberliga Süd (auch heute wieder die 3. Liga nach vielen Umbenennungen). 5 Teams mit dem Zusatz 1b hübschen die Bezirksliga Ost auf, und ohne die 1b Teams würde wohl der Boden für die Bezirksligen in Bayern fehlen – da es mangels Masse nicht reichen würde.

 

Doch genug der Vorrede, den zahlreichen Zuschauern wurde im ersten Drittel eine überlegene Mannschaft der „Luchse“ geboten deren Spielanteile sehr hoch waren, die jedoch im Abschluss am Ex-Luchse Goalie Dejan Velkoski ihren Meister fanden. Ein schnelles und faires Bezirksligaspiel ging nach gespielten 26 Bruttominuten mit 0-0 in die erste Drittelpause. Die Betonung auf den 26 Bruttominuten zeigt, dass hier die Scheibe auf beiden Seiten gelaufen ist, und der Zuschauer etwas geboten bekam. Trotz der Überlegenheit, kamen die Gäste zu drei Break Situationen und hätten in Führung gehen können, doch auch bei den Luchsen steht mit Andreas Heinze ein hervorragender Goalie zwischen den Eisenstangen, den man nicht so einfach überwinden kann.

 

Im zweiten Drittel, des von den beiden hervorragenden Schiedsrichtern Andreas Polz und Alain Kretschmer geleiteten Spiels passierte das, was so oft passiert, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Die Gäste gingen nach 23:56 durch Markus Schütz in Führung. Es war von den Spielanteilen überraschend, doch auf den Rängen wusste die „Szene MEK“ was zu tun ist an diesem Abend, bedingungsloser Support für das Team. Belohnt wurde man in der 32. Minute, als Florian Wimberger zum 1-1 vollstreckte. Ein rassiges und für die Tabellensituation sehr faires Spiel, ging in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel zeigten beide Mannschaften, dass sie am Saisonende vor dem ESV Waldkirchen stehen wollen, und legten nochmals eine Schippe drauf. In den letzten drei Minuten schien es, als würde sich das Spiel zu Gunsten der Gäste zu bewegen, doch gerade in dieser Druckphase gelang 62 Sekunden vor dem Ende David Jelinek der 2-1 Führungstreffer. Doch wer das Eishockey kennt weiß, es kann noch alles passieren. Waldkraiburg nahm eine Auszeit und eine halbe Minute vor dem Ende den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Der Mut wurde belohnt, zehn Sekunden vor der Schlusssirene gelang Waldkraiburg der 2-2 Ausgleich.

Das Penaltyschiessen musste also entscheiden und hier zeigten die Luchse mit 2-1 verwandelten Penaltys die besseren Nerven und konnten somit ein Bezirksligaspiel, auf ganz hohen Niveau mit 3:2 n. P. für sich entscheiden und zwei der drei möglichen Punkte im Kampf um die Meisterschaft für sich verbuchen.

Aufstellungen:

Münchner EK „Die Luchse“:

Heinze, Berger – Haseidl van gen Hassend, Schiller, Nickel, Mühlenberg, Sommerer – Hahn, Mascall, Hemmerle, Wimberger, Jelinek, Huff, Kogler, Eitermoser, Hausch, Hirschauer, Falat

 

EHC Waldkraiburg 1b:

Lode, Velkoski – Schrödinger, Kaunzner, Schneider – Gräf, Mair, Jerman, Schalk, Feistl, Alexy, Schütz, Schiller, Schalk, Muhra, Wendler

Strafminuten: Münchner EK: 10, EHC Waldkraiburg 1b: 12

Tore:

0:1 23:56 Schütz (Schalk)

1:1 31:31 Wimberger (Hahn, Mühlenberg)

2:1 58:58 Jelinek

2:2 59:50 Mair (Schalk, Schütz – 6:5)

 

Penaltyschiessen:

Huff verschieß

0 – 1    Feistl

1 – 1     Wimberger

Schrödinger verschießt

2-1     Mascall

Schütz verschießt

 

 

Die beiden Matchwinner Eric Mascall und Andreas Heinze