Rumpftruppe lieferte grandioses Spiel in Berchtesgaden

Die Zeichen waren nach der verdienten Auswärtsniederlage in Waldkraiburg nicht besonders positiv. Neben den gesperrten Spielern Matthias Sommerer und Franz Haseidl musste Trainer Löw weitere 12 Absagen zur Kenntnis nehmen.  Bei den meisten Spielern war es berufsbedingt einfach nicht möglich unter der Woche an einem Spiel um 20 Uhr in Berchtesgaden teilzunehmen. Vielleicht sollten die Verantwortlichen des EV Berchtesgaden in der nächsten Saison die langen Anfahrtszeiten berücksichtigen und doch den einen oder anderen Spieltermin an einem Wochenende anbieten.

Und auch das kleine Häuflein der Luchse musste um eine 10 minütige Verlegung bitten, welcher nach ein paar Diskussionen auch stattgegeben wurde.

Doch bereits beim Aufwärmen keimte bei den Verantwortlichen der Münchner Hoffnung auf, konnte man doch eine mögliche Schwachstelle ausmachen und hoffte auch sowohl auf den Zusammenhalt der oft in solchen Situationen entsteht, wie auch auf eine gewisse Überheblichkeit beim Gegner, der ja mit 18 Spielern eine normale Kaderstärke aufbieten konnte.

Es gab daher drei  Ziele, welche Trainer Löw in der Kabine vorgab:

  • Schießen was das Zeug hält
  • keine Besuche auf der Strafbank
  • von der ersten Sekunde Vollgas, um die Hausherren zu überraschen

 

Und speziell der erste und dritte Punkt wurde von den Luchse-Spielern gleich perfekt umgesetzt. Denn bereits nach 27 Sekunden zappelte der Puck zum ersten Mal im Netz der Hausherren. David Jelinek erzielte auf Zuspiel von Maximilien Huff und Christian Falat diesen Treffer. Und nur 28 Sekunden später war es Christina Falat ,der den Torhüter der Gastgerber nach Zuspiel von Matthias Schiller und wiederum David Jelinek erneut überwinden konnte.

Welch ein Beginn.  So hatten es sich die Spieler aus Berchtesgaden sicher nicht vorgestellt, auch dass die Luchse weiterhin konsequent auf Angriff spielten, löste ein ums andere Mal erhebliche Verwirrung bei der Defensive der Hausherren aus.

Die Münchner konnten dadurch einen weiteren Treffer erneut durch Christian Falat erzielen, ehe Berchtesgaden in der 17. Spielminute den Anschlusstreffer erzielen konnte. Doch nur 2 Minuten später konnte Vitali Kunstmann erneut den alten 3-Tore-Vorsprung wieder herstellen.

Wer jetzt gedacht hatte die Münchner würden im zweiten Drittel versuchen den Vorsprung zu verwalten sah sich getäuscht.  Auch der Treffer zum 2:4 in der 25. Spielminute änderte nicht daran.  Ab Mitte des zweiten Drittel gab es nur noch ein Team was spielte und das waren die Luchse.

Den Torreigen eröffnete Maximilien Huff bei 30:49. Bei 36:31 traf ein weiterer Münchner, für den dieser Treffer sicher etwas Besonderes war, kommt Elias Hütter doch aus der Gegend und war mit vielen der Gastgeber schon auf dem Eis. Kurz vor Drittelende trug sich erneut Vitali Kunstmann in die Torschützenliste ein. Und so ging man mit dem mehr als beruhigenden Vorsprung von 7:2 in die letzte Pause.

Dass man im letzten Drittel nicht mehr so viel Gas geben konnte war zwar klar, doch auch die Gastgeber konnten keinerlei Akzente setzen. Schafften sie es dann vereinzelt gefährlich vors Gehäuse der Münchner, fanden sie dort in Andreas Heinze ihren Meister. Und auch die Luchse-Spieler stemmten sich erfolgreich gegen einen weiteren Gegentreffer.

Ihrerseits aber konnte erneut Maximlilian Huff und mit seinem Hattrick Vitali Kunstmann einnetzen und so den Endstand von 9:2 aus Sicht der Münchner herstellen.

„Wir haben alles richtig gemacht bei dem heutigen Spiel“ resümierte Trainer Löw nach der Partie „vor allem dass wir uns nicht auf die zwischenzeitlich etwas härtere Gangart der Hausherren eingelassen haben, war der Schlüssel zum Erfolg“

Und auch der sportliche Leiter Jochen Karl-Zuppardo war begeistert: „Ich war ob der vielen Absagen sehr skeptisch, kann unseren Spieler aber nur gratulieren. Es war super zu sehen, dass sie sich an die Anweisungen gehalten haben und diese dann auch zum Erfolg geführt haben. Jetzt ist nur zu hoffen, dass dies auch dann der Fall ist, wenn wir wieder in normaler Spielstärke antreten können. Denn solche Leistungen sind gegen andere Teams sicher nicht so einfach wiederholbar.“

Das nächste Spiel bestreiten die Luchse kommenden Sonntag bei den Spechten aus Dachau. Dachau musste nach dem Sieg gegen die SG München zwar in Gebensbach eine Niederlage einstecken, trotzdem müssen die Luchse das Spiel voll konzentriert bestreiten. Speziell die Spiele in Dachau waren für die Münchner die letzten Jahre keineswegs ein Spaziergang sondern immer eher knappe Entscheidungen.

Statistik

1:0          Jelinek/Huff/Falat

2:0          Falat/Schiller/Jelinek

3:0          Falat/Huff/Jelinek

4:1          Kunstmann/Jelinek/Hemmerle

5:2          Huff/Jelinek

6:2          Hütter/van gen Hassend/Hirschauer

7:2          Kunstmann/Jelinek/Huff

8:2          Huff/Jelinek

9:2          Kunstmann/Jelinek/Huff

Strafzeiten Berchtesgaden:       16 + 10

Strafzeiten München:                  12 + 10